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Ebola
Soldaten sollen freiwillig nach Westafrika

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will auf freiwilliger Basis Bundeswehr-Soldaten für einen Einsatz gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika gewinnen. Neben einer Luftbrücke soll ein mobiles Krankenhaus aufgebaut werden.

22.09.2014
    Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen spricht mit Bundeswehrsoldaten des Einsatzkontingents in Dakar im Senegal.
    Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit deutschen Soldaten im Senegal (dpa / picture alliance / Peter Steffen)
    Im Kampf gegen die Ebola-Epidemie setzt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zusätzlich zu der geplanten Luftbrücke auf einen freiwilligen Einsatz deutscher Helfer. "Ich werde heute einen Aufruf starten innerhalb der Bundeswehr, dass diejenigen, die wollen und können, sich melden", kündigte die Ministerin im ARD-"Morgenmagazin" an. Zivile oder militärische Helfer sollten vor einem Einsatz eine zusätzliche Ausbildung bekommen.
    Neben einer Luftbrücke mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk werde ein mobiles Krankenhaus mit etwa 300 Betten aufgebaut, sagte die CDU-Politikerin. Wichtig sei, dass Ärzte und Pfleger im Notfall nach Deutschland zurückgebracht und behandelt werden könnten. Eine entsprechende Umrüstung von Flugzeugen und Hubschraubern werde etwa vier Wochen dauern, sagte von der Leyen.
    Diese Zeit werde auch benötigt, um das Personal vorzubereiten und das Krankenhaus aufzubauen. "Denn dies ist eine so extreme Situation, dass einerseits man vor Ort handeln können muss. Andererseits muss das Personal, das dort runtergeschickt wird, auch geschützt sein." Man brauche nicht nur eine medizinische Versorgung, sondern auch Hilfsgüter.
    Luftbrücke mit Franzosen
    Die Bundeswehr plant nach Angaben des Auswärtigen Amtes gemeinsam mit der französischen Armee eine Luftbrücke in die Region. Die Bundesregierung will zudem weiteres medizinisches Hilfspersonal gewinnen und sich verstärkt an der Ausbildung medizinischen Personals vor Ort zu beteiligen. Darüber hinaus soll die finanzielle Hilfe um fünf auf 17 Millionen Euro erhöht werden.
    Bislang sind in den drei am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone mehr als 2.500 Menschen an der Krankheit gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass die tatsächlichen Opferzahlen noch weit über den erfassten 5.500 Infizierten und 2.500 Toten liegen.
    (fwa/tön)