Freitag, 19. April 2024

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Effekt des Julianischen Kalenders
Orthodoxes Osterfest

Auch in der orthodoxen Kirche ist Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. Allerdings wird dafür noch der Julianische Kalender genutzt, der inzwischen um dreizehn Tage hinter unserem Gregorianischen Kalender zurück liegt.

Von Dirk Lorenzen | 07.04.2018
    Der Mond mit voll beleuchteter Rückseite vor der Erde
    Wann Ostern ist, bestimmen der Lauf der Erde um die Sonne und der des Mondes um die Erde (NASA)
    Bei der orthodoxen Osterberechnung wird der Lauf von Sonne und Mond in einem mathematischen Modell beschrieben, das einen Zyklus von 532 Jahren durchläuft. In diesem Modell gibt es nur 19 Tage, die näherungsweise den ersten Vollmond nach Frühlingsanfang angeben.
    Nach der orthodoxen Osterregel ist dies in diesem Jahr der 22. März, was unserem 4. April entspricht. Gemessen am Vollmond am Himmel ist das vier Tage zu spät. Der nächste Sonntag ist dann der julianische 26. März, was gregorianisch der 8. April ist, also ist morgen das orthodoxe Ostern.
    Der orthodoxe Osterhalbmond steht morgen früh gemeinsam mit Mars und Saturn tief im Südosten
    Der orthodoxe Osterhalbmond steht morgen früh gemeinsam mit Mars und Saturn tief im Südosten (Stellarium)
    Dass die Kalenderregel für das Osterdatum nicht exakt dem Himmelsgeschehen entspricht, gibt es auch bei der bei uns üblichen Berechnung. Im kommenden Jahr ist der astronomische Frühlingsanfang am 20. März und Vollmond gleich einen Tag später. Demnach müsste am 24. März Ostern sein.
    Doch da in der westlichen Kalenderregel der Frühlingsanfang auf den 21. März festgesetzt ist, ist Ostern erst am 21. April 2019. Auch dann liegt das orthodoxe Fest eine Woche später. Hin und wieder fallen westliches und östliches Osterfest auf dasselbe Datum – das nächste Mal 2025.