Donnerstag, 25. April 2024

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Ehrung in Paris
Preise für den Deutschlandfunk

Eine inhaltlich dichte, tief gehende Reportage - so hat die Jury ein Siegerstück beim Deutsch-Französischen Journalistenpreis gelobt. Sie zeichnete Änne Seidel und Markus Dichmann für ihre Deutschlandfunk-Sendung über das Judentum im Elsass aus. Ein zweiter Preis ging an Hans Woller, der im Deutschlandfunk über den Widerstand gegen die Ehe für alle in Frankreich berichtete.

01.07.2015
    Vincent Autin und sein Partner Bruno Boileau küssen sich nach ihrer standesamtlichen Hochzeit im Mai 2013 in Montpellier.
    Proteste gegen geplante Eheschließungen wie diese 2013 in Montpellier hatten den Autor Hans Woller zu seiner jetzt ausgezeichneten Sendung inspiriert. (picture alliance / dpa / Gerard Julien/Pool)
    In der Kategorie Audio ging der Preis an Hans Woller. Er nahm die wochenlangen Proteste gegen einen Gesetzentwurf über die gleichgeschlechtliche Ehe in Frankreich zum Anlass für sein Dossier "Tea-Party in Frankreich". Woller untersuchte, wie die ultrakonservativen Kräfte der Protestbewegung auch nach der Verabschiedung des Gesetzes weiter agierten.
    Die Jury schreibt:
    "Das Feature wirft einen verstörenden Blick auf die zunehmenden Brüche in der französischen Gesellschaft und beschreibt dabei die Homoehe als Symbol einer zunehmen Spaltung. Es zeigt die ganze Bandbreite der Diskussion und bietet damit dem Hörer die Chance, sich mit allen Akteuren und Facetten des Konflikts auseinanderzusetzen und die eigenen Werte zu überprüfen."
    Das Manuskript zur Sendung finden Sie hier.
    Nachwuchspreis für zwei junge Journalisten
    Den Nachwuchspreis, gestiftet vom Deutsch-Französischen Jugendwerk, nahmen Änne Seidel und Markus Dichmann entgegen. In ihrer Sendung "Wo Bilder von Freund und Feind verschwimmen" beschäftigten sie sich mit dem Judentum im Elsass.
    Die Jury lobt:
    "Die inhaltlich dichte, tief gehende Reportage stellt auf lebendige und erfrischende Weise das jüdische Leben im Elsass in all seinen Facetten dar. Der Blick in die lange Geschichte der Juden in dieser Region dient dabei als Folie für den Blick auf das schwierige Jetzt. Den Autoren gelingt, dank sorgfältiger Recherche, ein stimmiges Werk ohne Klischees."
    Im Frankreich lebt die größte jüdische Gemeinde Europas und die drittgrößte der Welt: Besonders viele der mehr als eine halbe Million französische Juden sind im Elsass verwurzelt. Die Juden hier sind unterschiedlicher Herkunft, und das bedingt unterschiedliche religiöse Traditionen. In Straßburg pulsiert das jüdische Leben wie an kaum einem anderen Ort in Europa.
    Das Manuskript zur Sendung finden Sie hier.
    Mehr zu den Preisträgern finden Sie auch hier auf der Seite des Deutsch-Französischen Journalistenpreises.