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Eidgenössischer Weltraum

Die erste Flagge, die die Mannschaft von Apollo elf auf dem Mond aufgestellt hat, war eine Schweizer - jedenfalls beinahe. Tatsächlich haben die Astronauten ein aus der Schweiz stammendes Sonnensegel ausgerollt, noch bevor sie die US-Flagge in den Mondstaub rammten.

Von Dirk Lorenzen | 01.08.2012
    Mit der speziellen Folie hat der Berner Physiker Johannes Geiss Teilchen des Sonnenwindes einfangen und zurück zur Erde bringen lassen. Dieses Experiment lieferte wichtige Erkenntnisse über die Vorgänge in unserer Sonne.

    Es war das einzige Apollo-Experiment, das nicht aus den USA stammte – und zudem war kein anderes bei fastallen weiteren Mondmissionen dabei.

    Mag die Eidgenossenschaft oft großen Wert auf Neutralität legen, so hat sie beim Weltraum doch klar Position bezogen. Die Schweiz gehört zu den Mitgliedern der Europäischen Weltraumagentur ESA und der Europäischen Astronomieorganisation ESO.

    Die ESA-Sonde Rosetta, die in zwei Jahren den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko erreicht, hat ein Schweizer Massenspektrometer an Bord, um die Kometengase zu untersuchen.

    Auf Europas Sternwarte La Silla in Chile hat das Schweizer Leonard-Euler-Teleskop für sensationelle Entdeckungen ferner Planeten gesorgt – und das weltweit beste Instrument zur Planetensuche vom Boden aus, das am Drei-Komma-Sechs-Meter-Teleskop zum Einsatz kommt, stammt ebenfalls aus der Schweiz.

    Die Astronomen sind vor allem dem Schweizer Astronauten Claude Nicollier dankbar. Er war an Wartungsmissionen zum Weltraumteleskop Hubble beteiligt und hat es mit dem Greifarm des Space Shuttle eingefangen – eine Aufgabe, die fast noch kniffliger ist, als einen Apfel von einem Kopf zu schießen.

    ESA-Bericht über die erste "Flagge" auf dem Mond

    Die Schweiz im Weltraum

    Astronomische Vereine in der Schweiz

    Die Schweizerische Astronomische Gesellschaft