Ein Besuch bei Ruth und Kurt Elias in Beth Jitzchak

Wann reden, wann schweigen

49:43 Minuten
Das ehemalige Konzentrationslager Ausschwitz
Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Mähren wurde die Jüdin Ruth Elias zusammen mit ihrer Familie erst nach Theresienstadt und dann nach Auschwitz deportiert. © picture alliance / dpa / Fritz Schumann
Von Heike Tauch · 12.01.2018
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Nach dem deutschen Einmarsch in ihre mährische Heimat wird Ruth Huppert nach Theresienstadt deportiert. Dort heiratet sie, um dem nächsten Osttransport zu entgehen, ihren Freund Gorni, kommt nach Auschwitz, wo sie ein Kind von ihm zur Welt bringt. Bevor es der KZ-Arzt Mengele für seine Experimente nutzen kann, gibt ihr eine Ärztin Morphium.
Ruth Huppert tötet ihr Kind. Sie überlebt Auschwitz und gerät 1944 in das Arbeitslager Taucha bei Leipzig, wo sie ihren späteren Ehemann Kurt Elias kennenlernt.
Nach ihrer Befreiung leben beide in Prag. 1949 wandern sie nach Israel aus. In dem Dorf Beth Jitzchak, eine Gründung deutscher Zionisten, finden sie eine neue Heimat.
Ihr Haus wird zum Treffpunkt von Freunden, Ruth spielt auf dem Akkordeon, es wird gesungen und getanzt. Den zwei Söhnen verschweigen sie ihre Vergangenheit - eine Abmachung, die Kurt verlangte. Als Ruth Elias das Schweigen nicht mehr aushält, beginnt sie ihre Erinnerungen heimlich aufzuschreiben. Sie werden 1988 veröffentlicht.
Die Kinder haben kein Interesse daran, einige Freunde argwöhnten, „die Ruth wollte berühmt werden”.
Produktion: DLF 2007