Dienstag, 19. März 2024

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Ein Radioteleskop und viel Geschichte
Schweden und der Weltraum

Die traditionsreichsten Sternwarten des heutigen WM-Gegners befinden sich in Uppsala, Lund und Stockholm. Doch optische Beobachtungen von Schweden aus spielen heutzutage kaum noch eine Rolle. Dafür gehört das Land zur Europäischen Südsternwarte und nutzt die Teleskope in Chile.

Von Dirk Lorenzen | 23.06.2018
    Malerisch gelegen: Das Onsala Space Teleskop der Universität Göteborg
    Malerisch gelegen: Das Onsala Weltraumobservatorium der Chalmers Technischen Universität Göteborg (OSO/Lundqvist)
    Zudem betreibt Schweden gemeinsam mit vier weiteren skandinavischen Staaten auf La Palma das Nordische Optische Teleskop mit 2,5 Metern Spiegeldurchmesser. Weltweit bekannt ist das Radio-Observatorium in Onsala südlich von Göteborg. Das größte Instrument dort hat 25 Meter Durchmesser. Es wird oft mit Schüsseln auf anderen Kontinenten zusammengeschaltet, um besonders scharfsichtig in den Kosmos zu schauen.
    Die wichtigsten Beobachtungen der Astronomiegeschichte wurden auf der Insel Ven im Öresund durchgeführt, die heute zu Schweden gehört. Der Däne Tycho Brahe betrieb dort Ende des 16. Jahrhunderts die weltweit beste Sternwarte und lieferte die Grundlage für die Entdeckung der Keplerschen Gesetze der Planetenbewegung.
    Der Schwede für das All: Christer Fuglsang
    Der Schwede für das All: Christer Fuglsang (NASA)
    Vom Forschungszentrum Esrange in der Nähe von Kiruna im Norden des Landes steigen Höhenforschungsraketen bis zu 750 Kilometer hoch. Im Innern herrschen maximal 13 Minuten Mikrogravitation, die sich für wissenschaftliche Experimente nutzen lassen. Die Kapseln stürzen später am Fallschirm in die Weite Lapplands.
    Bisher ist ein Schwede im Weltraum gewesen: Der ESA-Astronaut Christer Fuglsang war zweimal mit einem Space Shuttle zu Besuch auf der Internationalen Raumstation.