Donnerstag, 25. April 2024

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Ein Sternbild mit langer Geschichte

Das Sternbild Steinbock hat zur Zeit vier Besucher aus dem Sonnensystem: die zunehmende Mondsichel, unseren Nachbarplaneten Mars und die Planeten Uranus und Neptun. Mars und Mond können Sie deutlich mit bloßem Auge in den frühen Abendstunden am südwestlichen Himmel erkennen.

Jeannie Kuich | 11.12.1999
    Die Sterne des Steinbocks bilden ein spitzes Dreieck. In der Geschichte der Astronomie und in den Mythen nimmt dieses Sternbild einen ganz besonderen Platz ein.

    Vor mehreren tausend Jahren kannte man das Sternbild Steinbock – lateinisch Capricornus – als das südliche Tor der Sonne. Das bedeutete: Die Sonne stand zu Beginn des Winters im Steinbock.

    Eine Erinnerung an das südliche Tor der Sonne gibt es noch heute auf den Erdkarten. Der südliche Wendekreis auf 23,5 Grad südlicher Breite heißt der Wendekreis des Steinbocks. Zur Zeit der nördlichen Wintersonnenwende steht die Sonne hier mittags im Zenit.

    Das Sternbild Steinbock übernahmen wir von den Sumerern. Sie zeichneten ihre ersten Sternbilder ca. 3500 v. Chr.. Die Figur war bei ihnen eine Kreuzung zwischen Ziege und Fisch, die Ea verkörperte – einen der wichtigsten Götter der Sumerer.

    Die Griechen sahen in dem "Ziegenfisch" ihren Gott Pan, der Feste liebte. Pan wurde von einem bösen Drachen angegriffen und fürchtete sich so sehr, daß er ins Meer sprang. Unser Wort "panisch" leitet sich aus Pans Reaktion ab. Der Gott gewann seine Fassung jedoch wieder zurück und rettete später Zeus, den König der Götter. Als Belohnung setzte Zeus ihn an den Himmel – als Sternbild Ziegenfisch, das wir heute als Steinbock kennen.