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Eine Eins mit 500 Nullen

Die Urknalltheorie vom sich ausdehnenden Kosmos ist sehr robust, aber sie hat auch einige Schwächen. So kann sie nicht erklären, warum das Weltall völlig gleichmäßig aufgebaut ist.

Von Dirk Lorenzen | 01.04.2012
    Das ließe sich nur verstehen, wenn sich der Kosmos infolge von Quanteneffekten unmittelbar nach dem Urknall für einen winzigen Moment extrem aufgebläht hat - und zwar mindestens um den Faktor Tausend Milliarden Milliarden Milliarden.

    Die Idee der Inflation ist eine Art Super-Airbag, der die Theorie beim Aufprall auf die Tatsachen rettet. Sie gilt mittlerweile oft als "Wahrheit", doch Belege für ihre Richtigkeit gibt es nicht.

    Ihr Erfinder räumt sogar ein, er könne sich keine Beobachtung vorstellen, die die Inflation widerlegen könnte. Diese flexible Theorie ließe sich an alle Daten anpassen. Doch damit gehört die Inflation nicht mehr zur Naturwissenschaft.

    Offenbar weil es jetzt auch egal ist, probieren manche Forscher zudem, die ominöse Stringtheorie in diesem Konstrukt unterzubringen. Dass sich die Stringtheorie zwar wunderbar mit zehn oder mehr Dimensionen rechnen lässt, aber auch bei ihr völlig offen ist, ob sie überhaupt etwas mit der Natur zu tun hat, passt perfekt.

    Jetzt sind manche Theoretiker ganz beglückt, dass unser Weltall wohl nicht allein ist, sondern dass es vermutlich etwa 10 hoch 500 Parallelwelten gibt, das ist eine Eins mit 500 Nullen. Statt eines Kosmos gibt es wohl ein riesiges Bündel an Weltall-Ballons.

    Da fühlen sich manche an ganz irdische Spekulationsblasen erinnert - und die himmlischen Blasen werden wohl eines Tages ebenso platzen, und zwar 10 hoch 500 Mal.

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