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Einigung mit US-Behörden
JPMorgen zahlt Rekordsumme

JPMorgen Chase büßt mit einem Rekordvergleich für fragwürdige Hypothekengeschäfte in der Finanzkrise. Die US-Bank akzeptierte die Zahlung von 13 Milliarden Dollar - umgerechnet 9,6 Milliarden Euro.

19.11.2013
    Ein Schild mit der Aufschrift JP Morgen Chase & Co vor dem Bankgebäude in New York.
    JPMorgen Chase zahlt 13 Milliarden für Hypotheken-Deals (picture-alliance/dpa/Justin Lane)
    Das bestätigte der Justizminister des Bundesstaats New York, Eric Schneiderman, am Dienstag. Der Vergleich beinhaltet den Angaben zufolge Hilfen für überschuldete Hausbesitzer im Umfang von vier Milliarden Dollar sowie Zahlungen an Behörden und Investoren. Im Gegenzug stellt die Justiz mehrere Ermittlungen und Verfahren gegen JP Morgan ein.
    Vergleich stellt BP-Deal in den Schatten
    Laut "Wall Street Journal" handelt es sich um die größte Zahlungsauflage, die ein US-Unternehmen jemals in einem Zivilverfahren erhalten hat. Die Einigung zwischen der Großbank und der US-Justiz stellt sogar den 4,5 Milliarden Dollar schweren Vergleich in den Schatten, den der britische Ölkonzern BP wegen der Havarie der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko geschlossen hatte.
    Dubiose Hypothekendeals
    Mit der Milliardenzahlung büßt JPMorgan Chase für die Geschäftspraktiken im Zusammenhang mit dem Kollaps des US-Immobilienmarktes vor fünf Jahren. Die Bank und ihre auf dem Höhepunkt der Finanzkrise übernommenen Filialen Bear Stearns und Washington Mutual hatten nach Angaben der US-Justiz faule Hauskredite an Investoren weiterverkauft, ohne dabei die Risiken offenzulegen. Mit den beschönigten Angaben haben sie dann die Investoren über den Tisch gezogen. Im Zuge des Verlgeichs hat JPMorgen Chase nach Angaben des US-Justizministeriums "ernsthafte Falschdarstellungen" eingeräumt.
    Erleichterung für Millionen Hausbesitzer
    Immer mehr einkommensschwache Hausbesitzer konnten seit 2007 in den USA wegen der steigenden Zinsen ihre Darlehen nicht mehr abbezahlen. Die schlecht abgesicherten Kredite wurden derweil von Bank zu Bank als Geldanlage weitergereicht. Diese sogenannten toxischen Wertpapiere führten nach dem Bankrott der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 zu einer weltweiten Finanzkrise. Im Zuge derer die Immobilien deutlich an Wert einbüßten. Viele Menschen in den USA verloren ihre Häuser und sitzen bis heute auf einem Berg von Schulden. "Das ist ein historischer Deal, der eine lange überfällige Erleichterung für Millionen Hausbesitzer im ganzen Land bringen wird", sagte der Justizminister des US-Bundesstaats New York, Schneiderman, angesichts des milliardenschweren Vergleichs.
    Mehrer juristische Vergleiche
    Über die Details des Deals wurde seit Wochen gerungen. JPMorgen-Chef Jamie Dimon reiste September eigens zu Gesprächen mit Justizminister Eric Holder nach Washington. Die jüngste Einigung reiht sich damit in mehrere juristische Vergleiche ein, auf die die US-Großbank im Zusammenhang mit der Ausgabe von hypothekengesicherten Wertpapieren mit Investoren verständigt hat.