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Elliptische Erdbahn
Die Erde in schneller Sonnennähe

Heute zieht unsere Erde durch den sonnennächsten Punkt ihrer elliptischen Bahn. Der Abstand zur Sonne beträgt knapp 147,1 Millionen Kilometer.

Von Dirk Lorenzen | 03.01.2019
    Kein Zweifel: Unsere Erde ist eine Kugel im Weltraum
    Derzeit bewegt sich die Erde besonders schnell über ihre Bahn (NASA)
    Anfang Juli, im sonnenfernsten Punkt, ist die Entfernung fünf Millionen Kilometer größer. Der Abstand Erde-Sonne schwankt im Laufe eines Jahres um rund drei Prozent.
    Auf die Entstehung der Jahreszeiten hat dies keinen Einfluss. Auf der Nordhalbkugel ist jetzt Winter, obwohl wir der Sonne besonders nah sind. Umgekehrt ist im Juli bei uns Hochsommer, wenn die Erde weit von ihrem Stern entfernt ist.
    Die schwankende Entfernung spielt lediglich eine Rolle für die Dauer der Jahreszeiten. Heute ist die Erde der Sonne nicht nur besonders nah – sie zieht auch besonders schnell über ihre Bahn, ihr Tempo beträgt gut 108.000 Kilometer pro Stunde.
    Die ISS zieht von rechts unten nach links oben über die Sonne, der Vogel von unten senkrecht nach oben
    Heute ist die Erde der Sonne (mit Vogel und ISS vor der Sonnenscheibe) so nah wie sonst nie in diesem Jahr (ESA)
    Anfang Juli sind es "nur" 105.000 Kilometer pro Stunde. Weil die Erde in unserem Winter schneller läuft als im Sommer, ist das Winterhalbjahr acht Tage kürzer als das Sommerhalbjahr.
    Das war nicht immer so und wird auch nicht immer so bleiben. Die Erdbahn ist etlichen Störeinflüssen durch Sonne, Mond und Planeten unterworfen und verändert regelmäßig ihre Form.
    Dadurch erreicht die Erde ihre sonnennächsten und -fernsten Bahnpunkte im Schnitt alle sechzig Jahre einen Tag später. Etwa im Jahr 6400 wird die Erde der Sonne genau zur Frühlingstagundnachtgleiche besonders nah sein.
    Dann sind Winter- und Sommerhalbjahr genau gleich lang. Noch aber sorgt die schnelle Erde für einen kurzen Winter.