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Energiewende auf Ungarisch
Wie ein Land seine Chancen verspielt

Die Energiepolitik steht bei der ungarischen Regierung ganz oben auf der Agenda: Per Gesetz sorgte Ministerpräsident Viktor Orbán für eine Senkung der Gas- und Strompreise und erhält dafür große Zustimmung bei den Bürgern.

Von Jan-Uwe Stahr | 15.11.2014
    Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán
    Auch bei der Gasversorgung kehrt die Orbán-Regierung der EU den Rücken. (AFP)
    Gleichzeitig werden ausländische Konzerne aus dem Land gedrängt, der Energiesektor renationalisiert - auch das ist populär in Ungarn. Der Preis für Orbáns "Energiewende" ist aber hoch: Ungarn setzt auf den Ausbau der Atomenergie. Das wird unkalkulierbar teuer und schafft neue Abhängigkeit von Russland.
    Auch bei der Gasversorgung kehrt die Orbán-Regierung der EU den Rücken und liefert sich vor allem den Interessen Moskaus aus. Dabei gibt es in Ungarn beste Voraussetzungen für eine wirkliche Unabhängigkeit auf dem Energiesektor: Erneuerbare Energien wie Geothermie, Sonne und Wind sind reichlich vorhanden. Doch statt sie zu nutzen, werden von Budapest alle hoffnungsvollen Ansätze systematisch ausgebremst.