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"Er ist Prinz! Noch mehr! Er ist Mensch!"
Einblicke in die fremde Welt der Freimaurerei

Angeblich springen sie über Särge, jonglieren mit Totenköpfen, bringen Tieropfer und wollen die Weltherrschaft ergreifen: Für Verschwörungstheoretiker waren die Freimaurer schon immer ein Quell kruder Ideen. Herrscher und Klerus sahen in ihnen zur Zeit des Absolutismus vor allem eine unliebsame Konkurrenz.

Von Bettina Schmieding | 09.01.2016
    In dem Tempel der Freimaurer Loge "Zu den ehernen Säulen" in Dresden (Sachsen) liegt am 03.06.2015 ein Schwert auf der Verfassung der Freimaurer. Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität.
    Ein Schwert auf der Verfassung der Freimaurer. (picture alliance / dpa / Arno Burgi)
    Und nicht jeder, der sich dem geheimen Männerbund anschloss, tat dies ausschließlich wegen der freimaurerischen Tugenden. Manche schmiedeten Karrieren und nahmen politisch Einfluss. Die italienische Loge P2 plante in den 1970er-Jahren gar einen Staatsstreich. Dabei stehen eigentlich Menschlichkeit, Toleranz und Brüderlichkeit im Mittelpunkt der Freimaurerei. Aber das wird auch heute, im 21. Jahrhundert, gerne übersehen. Im Internet bringen Verschwörungstheoretiker die Logen sogar mit den Anschlägen von Paris in Verbindung.
    Friedrich der Große, Mozart, George Washington, Gustav Stresemann oder Winston Churchill, sie alle waren Logenbrüder. 15.000 Freimaurer gibt es heute in Deutschland. "Das Wochenendjournal" gewährt Einblicke in ihre fremde Welt.
    Im Tempel der Göttinger Loge  "Augusta zum goldenen Zirkel" zelebrieren die Freimaurer ihre Rituale.
    "Das Wochenendjournal" besucht unter anderem den Tempel der Göttinger Loge "Augusta zum goldenen Zirkel". Hier zelebrieren die Freimaurer ihre Rituale. (Deutschlandradio / Bettina Schmieding)