Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Erfolgreiche Dawn-Mission
Per Elektro-Raumschiff zu den Asteroiden

Nach knapp neun Jahren im All endet morgen die Primärmission der Raumsonde Dawn zur Erforschung von zwei großen Kleinplaneten. Die von elektrischen Triebwerken beschleunigte Sonde hatte zunächst rund vierzehn Monate lang den Asteroiden Vesta erkundet und war dann zu Ceres weitergeflogen.

Von Hermann-Michael Hahn | 29.06.2016
    Der Kleinplanet Vesta wurde ein Jahr lang von Dawn erkundet.
    Der Kleinplanet Vesta wurde ein Jahr lang von Dawn erkundet. (DLR)
    Beide Asteroiden umrunden – zusammen mit hunderttausenden kleinerer Brocken – die Sonne zwischen der Mars- und der Jupiterbahn und gelten als Überbleibsel der Planetenentstehung.
    Wäre da nicht die Störwirkung des benachbarten Riesenplaneten Jupiter gewesen, so hätten Ceres und Vesta durchaus zu erdähnlichen Planeten heranwachsen können, so aber blieben sie als mehrere hundert bis knapp tausend Kilometer große Gesteinsbrocken zurück.
    Herzstück der Dawn-Sonde sind die drei elektrischen Triebwerke, denen insgesamt 425 Kilogramm Treibstoff zur Verfügung standen.
    Der Zwergplanet Ceres war das zweite Ziel der Raumsonde Dawn.
    Der Zwergplanet Ceres war das zweite Ziel der Raumsonde Dawn. (DLR)
    Dabei handelt es sich um das Edelgas Xenon, das mit hoher Geschwindigkeit ausgestoßen wird.
    Zwar ist der Schub für sich genommen sehr gering – selbst bei "Vollgas" dauert es vier Tage, ehe die Geschwindigkeit um hundert Kilometer pro Stunde zunimmt. Aber dafür kann ein elektrisches Triebwerk auch viele Wochen hindurch pausenlos im Einsatz sein – anders als ein herkömmliches chemisches Triebwerk, das in kurzer Zeit viel Treibstoff verbrennt.
    Chemische Triebwerke hätten für die gleiche Mission eine zehnfach größere Treibstoffmenge erfordert – und damit eine wesentlich stärkere und teurere Startrakete.
    Inzwischen ist mit Hayabusa-2 eine weitere elektrisch angetriebene Raumsonde zu einem Kleinplaneten unterwegs.