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Erforscht, entdeckt, entwickelt
Meldungen aus der Wissenschaft

Berliner Forscher haben Senioren zu deren Sexualität befragt +++ Ein schlanker Algorithmus hilft Drohnen beim Segelflug +++ Zwei Forscher rufen zum Naturschutz im All auf +++ Eine Alzheimer-Therapie aus Jülich kann auf Wirksamkeit getestet werden +++ Ein Computerprogramm soll Schützen orten +++ Leise Intensivstationen helfen Neugeborenen

Von Piotr Heller | 13.05.2019
Neues aus der Wissenschaft - Die Wissenschaftsmeldungen aus "Forschung aktuell"
Neues aus der Wissenschaft - Die Wissenschaftsmeldungen aus "Forschung aktuell" (Deutschlandradio)
Berliner Forscher haben Senioren zu deren Sexualität befragt
Die Daten der über 1500 Senioren verglichen sie dann mit Befragungen von knapp 500 jungen Erwachsenen. Im Magazin Psychology and Aging kommen sie zu dem Schluss, dass die Älteren im Schnitt weniger sexuell aktiv sind und weniger sexuelle Gedanken haben als junge Menschen. Dabei gibt es aber große Unterschiede bei den Senioren. So gab fast ein Drittel von ihnen mehr sexuelle Aktivität zu Protokoll als der durchschnittliche 20-30-Jährige.
Insgesamt spielten psychosoziale Faktoren wie etwa die Zufriedenheit in der Beziehung eine große Rolle bei der sexuellen Aktivität der Senioren. Das Alter und das Geschlecht wiederum hatten starken Einfluss auf die Häufigkeit sexueller Gedanken.
Quelle: Psychology and Aging

Ein schlanker Algorithmus hilft Drohnen beim Segelflug
Damit autonome Segelflugzeuge möglichst lange in der Luft bleiben, müssen sie sich von warmen Lüften in die Höhe tragen lassen – in etwa so wie große Vögel das tun.
Es gibt bereits Algorithmen, die den Segel-Drohnen den dafür richtigen Weg in den aufsteigenden Luftmassen zeigen. Jedoch brauchen die vergleichsweise viel Speicher und Rechenleistung. Ein Forscher der US-Marine hat nun einen Algorithmus zum Patent angemeldet, der auf sparsamen Mikroprozessoren laufen kann. Er nutzt dafür ein mathematisches Werkzeug namens Kalman-Filter, das nicht messbare Systemgrößen in physikalischen Modellen berechnet. Mit der Technologie ließen sich etwa autonome, solarbetriebene Segelflugzeuge bauen, die lange Zeit in der Luft bleiben können.
Quelle: Eurekalert

Zwei Forscher rufen zum Naturschutz im All auf
Bei den beiden handelt es sich um einen US-Astrophysiker und einen britischen Theologen. Im Fachblatt Acta Astronautica plädieren sie dafür, 85 Prozent des Sonnensystems zu schützen und den Rohstoffabbau dort zu verbieten.
Schon in den nächsten Jahrzehnten könnte es die ersten Missionen geben, die Eisen, Wasser, Treibstoffkomponenten oder andere Rohstoffe in unserem Sonnensystem abbauen. Bei einem exponentiellen Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent pro Jahr wäre ein Achtel der verfügbaren Rohstoffe nach 400 Jahren abgebaut, rechnen die beiden vor. Der Rest wäre bei derartigem Wachstum dann nach weiteren 60 Jahren leergefegt.
Quelle: Acta Astronautica

Eine Alzheimer-Therapie aus Jülich kann auf Wirksamkeit getestet werden
In einer so genannten Phase-I-Stunde haben Mediziner gezeigt, dass das am Forschungszentrum Jülich entwickelte Präparat verträglich ist. Das berichtet das Forschungszentrum in einer Pressemitteilung. Als Nächstes kann die Wirksamkeit des Stoffes bei Menschen untersucht werden.
Bisher haben sich viele Therapieansätze für Alzheimer als wirkungslos erwiesen. Sie setzten darauf, die Entstehung so genannter Abeta-Monomere zu hemmen. Aus diesen Eiweißen entstehen Ablagerungen, die im Verdacht stehen, Alzheimer zu verursachen. Der Ansatz aus Jülich greift etwas später und verhindert, dass sich mehrere Abeta-Monomere zu längeren Molekülketten zusammensetzen und so Ablagerungen entstehen. Zumindest bei Versuchen mit Mäusen hat sich diese Therapie bereits als wirksam erwiesen.
Quelle: Pressemitteilung FZ Jülich

Ein Computerprogramm soll Schützen orten
Soldaten nutzen heute ausgeklügelte Systeme zum Gehörschutz. Mit kleinen Mikrophonen und Lautsprechern blenden diese Systeme Lärm aus, ermöglichen aber die Kommunikation untereinander. Jedoch können die Soldaten durch den Gehörschutz im Fall eines Beschusses nicht wahrnehmen, aus welcher Richtung der Angriff kommt.
Ein französischer Forscher hat heute auf einem Treffen der amerikanischen Gesellschaft für Akustik eine mögliche Lösung für dieses Problem präsentiert. Es handelt sich um ein Computerprogramm, das die vom Gehörschutz aufgezeichneten Schussgeräusche nutzt, um zu berechnen, wo der Schütze stehen könnte. Diese Information kann dem Soldaten dann auf einem Bildschirm angezeigt werden. Das System funktioniert prinzipiell, muss aber für einen echten Einsatz noch weiter verbessert und getestet werden.
Quelle: Eurekalert

Leise Intensivstationen helfen Neugeborenen
US-Forscher haben mit verschiedenen Intensivstationen für Neugeborene Regeln ausgearbeitet, um Lärm zu vermeiden. Dann haben sie untersucht, wie sich das auf die Gesundheit der kleinen Patienten auswirkte.
Wie sie auf einem Treffen der amerikanischen Gesellschaft für Akustik berichten, zeigten die Neugeborenen bessere Herzwerte, wenn es in den Intensivstationen leiser zuging.
Quelle: Eurekalert