Erinnerungen an Fritz J. Raddatz

Dandy und Dichter

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Der Journalist und Autor Fritz J. Raddatz, aufgenommen am 17.09.2010 in Hamburg. Der langjährige Feuilletonchef der Wochenzeitung "Die Zeit" ist am 26.02.2015 im Alter von 83 Jahren gestorben, teilte der Rowohlt-Verlag in Hamburg mit. © picture alliance / dpa / Christian Charisius
Von Rosvita Krausz · 26.02.2016
Fritz J. Raddatz war der widersprüchlichste deutsche Intellektuelle seiner Generation: so gebildet wie geistreich, so streitbar wie umstritten. Geboren 1931 in Berlin, war er von 1960 bis 1969 stellvertretender Leiter des Rowohlt Verlages, von 1977 bis 1985 Feuilletonchef der "Zeit", von 1969 bis 2011 Vorsitzender der Kurt-Tucholsky-Stiftung.
Die bekanntesten Bücher von ihm sind seine beiden Tagebuchbände. Ohne Rücksicht auf Verluste teilt er darin aus. Oft mit einem Einschlag ins Komische, Übertreibende und rigoros Selbstironische. Rainald Goetz kommentierte: "Den Roman liest man im Rausch, hunderte Seiten in ein paar Tagen, so gierig wie Raddatz gelebt hat".
Sein letztes Buch hat er noch drei Wochen vor seinem Tod in Hamburg vorgestellt, elegant und wortgewaltig wie immer. Für viele war sein selbstgewählter Tod ein großer Schock. Ein Jahr später geht das Feature dem Leben und Sterben dieses widersprüchlichen Intellektuellen nach.
Regie: Burkhard Reinartz
Produktion: DLF 2016