Erinnerungen

Das innere Tagebuch der Marie Jalowicz

Hermann Simon beim Unterschreiben von Büchern bei einer Buchvorstellung.
Erst kurz vor ihrem Tod erzählt Marie Jalowicz ihrem Sohn Hermann die ganze Geschichte ihrer Odyssee. © imago/Gerhard Leber
Von Ed Stuhler · 05.08.2016
Die 19-jährige Jüdin Marie Jalowicz hat beschlossen, dass sie überleben wird. Als die Gestapo 1942 vor ihrem Bett steht, kann sie sich geistesgegenwärtig der Verhaftung entziehen und taucht unter. Drei Jahre lang wechselt sie von Versteck zu Versteck.
Sie ist auf die Hilfe vieler Menschen angewiesen - und kaum jemand hilft ohne Gegenleistung. Nach ihrer Befreiung heiratet sie, studiert an der Berliner Universität Philosophie und Soziologie, promoviert und habilitiert sich.
Der Autor dieses Features erlebt Frau Professor Marie Simon 1973 als überaus geistreiche Dozentin. Sie liest "Geschichte der antiken Philosophie" und behält ihre eigene Geschichte für sich. In der Zeit als Untergetauchte führt sie ein inneres Tagebuch. Die Umstände erlauben keine schriftlichen Aufzeichnungen.
Erst kurz vor ihrem Tode 1998 erzählt sie ihrem Sohn Hermann Simon von ihrer Odyssee. Sie bespricht 77 Tonbandkassetten.
Produktion: DLF 2016