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Ermittlungen gegen die FIFA
"Blatters Einfluss nicht unterschätzen"

USA und Schweiz: Von beiden Ländern aus wird derzeit gegen die FIFA ermittelt und auch die FIFA-Ethikkommission ist nicht untätig. "Die wirklich heißen Eisen", lasse die Kommission allerdings noch in Ruhe, sagte Guido Tognoni im DLF.

FIFA-Kenner Guido Tognoni im Gespräch mit Philipp May | 12.07.2015
    Der frühere Mediendirektor der FIFA, Guido Tognoni
    Der frühere Mediendirektor der FIFA, Guido Tognoni. (imago Sportfoto)
    "Ich bin nach wie vor skeptisch, dass die Schweizer Bundesanwaltschaft den richtigen Zugriff auf die FIFA hat", sagte der frühere Mediendirektor und FIFA-Kenner Guido Tognoni in der Sendung "Sport am Sonntag". Vielleicht gelinge mit Unterstützung der Ermittler aus den USA der Durchbruch. Laut Medienberichten bereiten die US-Behörden derzeit die Überführung des Ex-FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb vor, einer der sieben Funktionäre, die Ende Mai vor dem FIFA-Kongress in Zürich festgenommen wurden.
    Ethikkommission geht zu zaghaft vor
    Die Strategie der FIFA-Ethikkommission kann Guido Tognoni allerdings nicht ganz nachvollziehen. Seiner Ansicht nach beschäftige sich die Kommission gerade eher auf Funktionäre der zweiten Reihe - wie etwa den Chilenen Harold Mayne-Nicholls, gegen den eine siebenjährige Sperre verhängt wurde - als mit den wirklich "heißen Eisen". Das liege eventuell an einem indirekten Einfluss, den Noch-FIFA-Chef Sepp Blatter immer noch habe. Deshalb dürfe man Blatter "in den kommenden Monaten keineswegs unterschätzen", meinte Guido Tognoni.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 12. Januar 2016 nachhören.