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"Wir wollen die Seele von eSport nicht aufgeben"

SPD und Union wollen helfen, eSport offiziell als Sportart anzuerkennen. So steht es zumindest im Koalitionsvertrag. "Wir haben eine ganz neue Aufmerksamkeit für esport erhalten", sagte Hans Jagnow, Präsident des eSport-Bundes Deutschland im Dlf. Eine Olympia-Teilnahme dürfe es aber nicht um jeden Preis geben.

Hans Jagnow im Gespräch mit Matthias Friebe | 11.02.2018
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    eSport erfreut sich steigender Beliebtheit (dpa)
    Bei der gesellschaftlichen Entwicklung beim eSport, sei man in der Debatte mittlerweile weg von den Themen Jugendschutz und den Gewaltspielen gekommen, sagte Hans Jagnow, Präsident des eSport-Bundes Deutschland (ESBD) im Deutschlandfunk.
    "Da haben wir eine ganz neue Aufmerksamkeit für eSport erhalten. Da sind wir mittlerweile bei einem Verständnis angelangt, dass die sozialen Komponenten des eSport beachtet und die Möglichkeiten für die Gesellschaft, die über diese Sportart entsteht, respektiert."
    Hans Jagnow, der Präsident des eSport-Bundes Deutschland (ESBD).
    Hans Jagnow, der Präsident des eSport-Bundes Deutschland (ESBD) (eSport-Bund Deutschland (ESBD))
    Kein reines Marketingtool für das IOC
    ESports müsse sich auch bei den positiven Aspekten für die Gesellschaft nicht verstecken, sagte Jagnow im Dlf. "Wir haben einige Vereine in Deutschland, die entweder eSport-Abteilungen aufbauen oder sich rein mit eSport beschäftigen, und die haben ein ganz hervorragendes Sozial- oder Vereinsleben. Die können Werte wie Respekt oder Fairness vermitteln." Deswegen sei es sinnvoll eSport in die Sportföderung mitzuintegrieren.
    Zur olympischen Perspektive seiner Sportart zeigte er sich defensiv. "Wir müssen ganz genau hinschauen, ob ein Engagement in Olympia sinnvoll ist", sagte Jagnow. Man wolle kein reines Marketingtool für das IOC sein. Esport sei viel mehr als reine Sportsimulation. "Wir wollen die Seele von eSport nicht aufgeben."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.