Sonntag, 07. April 2024

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250. Todestag von Frederik V.
Carsten Niebuhr und die arabische Expedition

Am Donnerstag kommender Woche jährt sich der Tod Frederik des Fünften zum 250. Mal. Der dänische König war ein großzügiger Förderer von Kunst und Wissenschaft.

Von Dirk Lorenzen | 09.01.2016
    Carsten Niebuhr (1733-1815)
    Carsten Niebuhr (1733-1815) (Niebuhr)
    Der Idee eines Orientalisten folgend, finanzierte er die erste wissenschaftliche Reise nach Arabien und Vorderasien. 1761 brach die "Dänische Arabische Expedition" auf.
    Zu ihr gehörten ein Philologe, ein Botaniker und Zoologe, ein Kupferstecher, ein Arzt, ein Diener sowie der Mathematiker und Astronom Carsten Niebuhr.
    Er hatte in Göttingen bei Tobias Mayer studiert und war danach als Ingenieurleutnant nach Kopenhagen gegangen.
    Auf der Arabien-Reise hat Carsten Niebuhr intensiv den Himmel beobachtet, mit Hilfe der Gestirne die aktuellen geographischen Positionen bestimmt und Landkarten gezeichnet.

    Die ersten genauen Karten etwa des Roten Meeres oder des Jemen gehen auf die präzisen Beobachtungen Carsten Niebuhrs zurück.
    Doch die Reise verlief alles andere als glücklich: Binnen weniger Monate starben alle fünf Begleiter an der Malaria.

    Niebuhr aber erholte sich von der Krankheit, reiste von Bombay aus zurück und dokumentierte unter anderem die Schrifttafeln in Persepolis, was Jahrzehnte später die Entzifferung der persischen Keilschrift ermöglichte.

    Als Carsten Niebuhr Jahre später wieder in Kopenhagen eintraf, war Frederik der Fünfte, der alles finanziert hatte, bereits tot.
    Der Astronom der Arabien-Expedition gab die Abenteuer-Reisen auf und trat eine Verwaltungsstelle in Meldorf in Dithmarschen an. Er verstarb 1815 im Alter von 82 Jahren.