Donnerstag, 28. März 2024

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Handball
Mit der Drittliga-Mannschaft in der Königsklasse

Wegen Terminüberschneidungen von Bundesliga und Champions League schicken die Rhein-Neckar-Löwen ihre Amateurmannschaft in die europäische Königsklasse. Geschäftsführerin Jennifer Kettemann sagte im Dlf, man habe sich auf keinen Kompromiss mit der EHF einigen können. Sie fordert eine grundsätzliche Lösung des Problems.

Jennifer Kettemann im Gespräch mit Astrid Rawohl | 10.03.2018
    Jennifer Kettemann, Geschäftsführerin der RheinNeckar-Löwen
    Jennifer Kettemann, Geschäftsführerin der RheinNeckar-Löwen (imago sportfotodienst)
    Mit ihrer Entscheidung wird ein Titelgewinn in der Champions League für die Rhein-Neckar-Löwen unwahrscheinlicher. "Es war eine sehr schwere Entscheidung", sagte Kettemann. Aber in der Bundesliga könne man auf einen Titel hoffen - das habe man nicht riskieren wollen.
    Der Verein hoffe, dass sich nach dieser Entscheidung bei den Terminschwierigkeiten der Ligen etwas ändere. "Es ist in dieser Saison das dritte Mal, dass wir zwei Spiele an einem Tag spielen sollen". Man habe im Verein eigentlich gehofft, dass ein ähnlicher Fall im November die "Spitze des Eisbergs" war. "Aber leider hat es nicht zu einem Umdenken geführt". Nun habe man nicht anders weiter gewusst. Die Rhein-Neckar-Löwen hätten sich von allen Seiten im Stich gelassen gefühlt. "Es gab für uns keine andere Lösung, wir mussten uns wehren", so Kettemann.
    TV-Präsenz und Heimrecht
    Bei dem Streit gebe es zwei Problemfelder, erläuterte Kettemann: Einmal habe der Verein nicht auf sein Heimrecht verzichten wollen - das war einer der von der EHF vorgetragenen Kompromissvorschläge. Zudem gehe es auch um TV-Präsenz: Die Handball-Bundesliga habe nur ein kleines Zeitfenster, in dem die ARD ihre Spiele überträgt und gleichzeitig kein Fußball gezeigt werde. Das wollen die Vereine nutzen, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gleichzeitig spielt in anderen Ländern die Übertragung der Champions-League-Spiele an zuschauerfreundlichen Tagen eine große Rolle. Die verschiedenen Interessen ließen sich in diesem Fall nicht vereinen.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.