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Europäische Fußballer dominieren im WM-All-Star-Team

16 Mitglieder umfasst die Technische Studiengruppe des Fußball-Weltverbandes. Die Experten, zu denen beispielsweise Holger Osieck und Gérard Houllier gehören, beobachten während der WM neue technische und taktische Entwicklungen. Seit der WM 1998 in Frankreich wählen sie auch das Allstar-Team.

Von Heinz Peter Kreuzer | 10.07.2010
    Mittlerweile ist das schon keine Elf mehr, sondern es wird wie bei den teilnehmenden Nationen ein 23er-Kader bestimmt. Vor 1998 haben Journalisten und Experten ein sogenanntes Dream-Team gewählt.

    Eins vorweg: Thomas Müller ist der Newcomer der Weltmeisterschaft in Südafrika, aber für die Weltelf reicht es noch nicht. Ansonsten: Europa dominiert das Team, mit Diego Forlán hat nur ein Südamerikaner den Sprung in die Elf geschafft. Afrika, Asien und Ozeanien sind bei den Allstars nicht vertreten.

    Im Tor steht Iker Casillas. Der Spanier ist einen Hauch stärker als Manuel Neuer. Die rechte Außenposition in der Viererkette besetzt Sergio Ramos von Real Madrid. Da bei den meisten Teams die linke Seite nicht so stark besetzt ist, wechselt Philipp Lahm auf diese Seite. Die Innenverteidigung ist ebenfalls eine deutsch-spanische Kombination.

    Den Ausschlag für Carles Puyols Nominierung gab neben seiner Defensivleistung sein Kopfballtor gegen Deutschland. Für seine starken Auftritte im Turnier wird auch Arne Friedrich belohnt, der mit 31 Jahren seine Bestimmung auf dem Spielfeld gefunden hat.

    "Ich glaube, ich bin kein Spieler, der wie Philipp Lahm 90 Minuten die Linie hoch und runter läuft. Ich glaube, man hat in der Innenverteidigung die Aufgabe, auch zu organisieren. Das macht mir Spaß, ich denke, das liegt mir ganz gut, mit dieser Position bin ich sehr zufrieden."

    Friedrichs erstes Tor im Nationaltrikot bereitete Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger vor. Dem Münchner gelang beim WM-Turnier der internationale Durchbruch. Mittlerweile ist Schweinsteiger auf Augenhöhe mit Xavi, dem Star des FC Barcelona. Beide zeichnet Ballsicherheit, Passgenauigkeit und Übersicht aus. Vor den beiden agiert ein torgefährliches Trio.

    In der Mitte der niederländische Superstar Wesley Sneijder. Auf den Außenpositionen zum einen Andrés Iniesta, der sowohl links als auch rechts spielen kann. Mit seiner ausgefeilten Schusstechnik ist er ebenso torgefährlich wie sein niederländischer Konkurrent. Der Dritte im Bunde ist der einzige Südamerikaner im Allstar-Team, Diego Forlán. Dank seiner Tore kam Uruguay unter die besten Vier. Vor diesem torgefährlichen Trio agiert der Mr. Zuverlässig unter den Torjägern, David Villa. Wie bei der Euro 2008 zum Titel schoss er Spanien bei der WM fast im Alleingang ins Finale:

    "Weiter treffen, das ist meine Aufgabe. Treffen und damit meiner Mannschaft helfen."

    Betreut wird das Allstar-Team von Bundestrainer Joachim Löw. Der ist schließlich ein ausgewiesener Taktiker:

    "Hey, das sind Profis, die müssen schon perfekt aufgestellt sein. Der hier, Abwehr. Und der, der hält den Strafraum sauber. Und der, neue Kraft in die Spitze. Hier, präzises Passspiel. Der eine bereitet die Aktion vor, und der andere bringt sie zu Ende. Verstanden."

    Offizielle Website der FIFA