Samstag, 20. April 2024

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Das geheime Leben der Sterne
Tag der offenen Astronomie

Die Vereinigung der Sternfreunde, der große Verband der Amateurastronomen, organisiert einmal im Jahr den Astronomietag. Übermorgen sollen interessierte Laien in Planetarien, Astrovereinen und Volkssternwarten Einblicke in die Weiten des Kosmos bekommen.

Von Dirk Lorenzen | 22.03.2018
    Infrarot-Aufnahme des Orion-Nebels mit zahlreichen Braunen Zwergen
    Im Orionnebel entstehen gerade zahlreiche Sterne (European Southern Observatory)
    Wer immer schon einmal durch ein Teleskop den Mond, einen Sternhaufen, einen Gasnebel oder eine Galaxie in Augenschein nehmen wollte, sollte sich Samstag Abend zu einer der mehr als hundert Veranstaltungen einfinden.
    In diesem Jahr lautet das Motto "Das geheime Leben der Sterne". Das ist allerdings etwas irreführend. Denn geheim ist der Lebenslauf der Sterne keineswegs. Im Gegenteil: In Teleskopen lässt sich zum Beispiel der Orion-Nebel beobachten. Dort entstehen gerade Hunderte von Sternen.
    Die Explosionswolken von Supernovae sind nicht immer kreisrund, wie der Crab-Nebel im Stier zeigt
    Der Krebsnebel im Sternbild der Stier ist der Überrest einer Supernova-Explosion vor knapp tausend Jahren (NASA/ESA)
    Die Plejaden, ein Sternhaufen, der erst etwa hundert Millionen Jahre alt ist, sind sogar mit bloßem Auge im Stier zu sehen. Dort leuchtet auch der Krebsnebel, der Überrest einer gewaltigen Sternexplosion vor fast tausend Jahren. Zum Astronomietag steht der Halbmond am Himmel. Ein Teleskop ermöglicht überwältigende Blicke auf Krater, Berge und Täler auf dem Mond.
    Himmelsbeobachtungen, Teleskoptreffen, Sternführungen und Vorträge gibt es übermorgen unter anderem in Goßdorf bei Dresden, Borken, Glücksburg, Heppenheim und Überlingen. An mehr als hundert Orten lässt sich Samstag unter fachlicher Anleitung nach den Sternen greifen. Bei klarem Wetter wird aber auch überall sonst beim Blick auf Mond und Sterne aus jedem normalen Tag ein Astronomietag.