Freitag, 29. März 2024

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Exklave Ceuta
Mindestens sieben Flüchtlinge ertrunken

Vor der marokkanischen Küste sind mindestens sieben Menschen bei dem Versuch, die spanische Exklave Ceuta zu erreichen, ertrunken. Sie gehörten laut spanischen Medien zu einer Gruppe von Flüchtlingen, die aus Ländern südlich der Sahara kam.

06.02.2014
    Ceuta: Hier starben am 06.02.2014 mindestens sieben Menschen
    Ceuta: Hier starben am 06.02.2014 mindestens sieben Menschen (picture-alliance / dpa / Reduan)
    Das marokkanische Innenministerium teilte mit, dass insgesamt 200 Migranten versucht hätten, die spanische Stadt an der nordafrikanischen Küste zu erreichen – 150 von ihnen wurden von den Behörden aufgegriffen. Das Ministerium schloss nicht aus, dass noch weitere Leichen entdeckt würden.
    Es war der erste große Ansturm auf Ceuta in diesem Jahr. Spanien verfügt an der nordafrikanischen Mittelmeerküste noch über eine weitere Exklave namens Melilla. Beide werden von Marokko beansprucht und haben jeweils 84 000 Einwohner. In der Umgebung leben auf marokkanischem Gebiet Tausende Afrikaner aus Ländern südlich der Sahara in Lagern und harren auf eine Gelegenheit, in die spanischen Städte zu gelangen. Nachdem es 200 5 bei einem Massenansturm auf den Zaun, der Afrika von Europa trennt, zu Toten kam, sind die Grenzen massiv aufgerüstet worden. Strengste Kontrollen an den Übergängen und ein dreireihiger, sechs Meter hoher Zaun auf spanischem Territorium sollen die illegale Einwanderung erschweren
    Um derart gefährliche Fluchtversuche in Zukunft zu verhindern, fordern Menschenrechtler schon seit Jahren einen Ausbau der Bildungsangebote in Afrika. RupertNeudeck, Chef der Grünhelme, sagte bereits vor einigen Monaten im Deutschlandfunk: "Das Allerwichtigste, das einzige, was man wirklich machen kann, ist, dass man jungen Menschen eine Berufsausbildung gibt in Berufen, die zukunftsträchtig auch in Afrika sind. Wenn man das überall täte, an der griechischen Küste, auf Zypern, in Lampedusa, auf Sizilien, auf Malta, in Ceuta, in Melilla und an der Küste Nordafrikas, dann würde schon eine ganze Menge abgeschöpft."