Die Forscher lauern darauf, ob die beobachteten Sterne auf charakteristische Weise plötzlich heller werden. Dann zieht ein anderes Objekt – etwa ein sehr schwacher Stern im Vordergrund – von uns aus gesehen ziemlich genau vor dem überwachten Stern entlang.
Die Schwerkraft, die Gravitation, des schwachen Objekts in der Mitte bündelt die Strahlung des Sterns im Hintergrund. Das Objekt in der Mitte wirkt wie eine Linse, wie ein Brennglas. Der Stern im Hintergrund wird über Wochen erst heller und wieder schwächer, wenn der Stern in der Mitte wieder aus der Sehlinie heraus wandert.
Weil in der Milchstraße alles in Bewegung ist, kommt es ständig zu solchen Microlensing-Ereignissen, wie die Astronomen sagen. Man muss nur ausreichend viele Sterne überwachen, dann leuchten ständig einige von ihnen auf. Wenn der als Linse in der Mitte stehende Stern einen Planeten hat, wird es besonders spannend. Befindet sich nämlich auch der Planet plötzlich exakt zwischen uns und dem fernen Stern, so bündelt auch seine Schwerkraft das Licht dieses Sterns. Für wenige Stunden flammt dann der "gelinste" Stern regelrecht auf. Der Helligkeitsverlauf erlaubt Schlüsse auf die Masse des Planeten und seine Entfernung vom Stern.
Mit Hilfe dieses Gravitationslinseneffekts haben die Astronomen schon über 50 Planeten entdeckt – und die Beobachtungen dauern an.