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Fachärztemangel durch ausländische Kräfte abfangen

Die Bundesregierung will dem möglichen Fachärztemangel entgegenwirken, indem Ärzten aus dem Ausland die Zuwanderung erleichtert wird. Bei Medizinern stoßen die Maßnahmen auf Skepsis.

Dr. Siegfried Götte im Gespräch mit Christian Floto | 05.07.2011
    In einigen Regionen in Deutschland könnte es bald schon zu wenige Fachärzte geben. Die Bundesregierung will dem entgegenwirken. Unter anderem will sie die Zuwanderung von Ärzten - auch aus Nicht-EU-Staaten - erleichtern. So soll die sogenannte Vorrangprüfung ausgesetzt werden. Das heißt ein Krankenhaus könnte eine Stelle mit einem Ausländer besetzen - ohne nachweisen zu müssen, dass es keinen deutschen Arbeitslosen gibt, der auf diese Stelle passt.

    Die geplanten Maßnahmen stoßen bei Medizinern auf Skepsis. Alle ausländischen Ärzte, die nach Deutschland kämen müssten fachlich aber auch sprachlich und interkulturell kompetent sein, mahnt etwa der Marburger Bund. Und Nachwuchsärzte dürften nicht aus Schwellen- und Entwicklungsländern wegsaugt werden, um in Deutschland den selbst verschuldeten Ärztemangel zu lösen.

    Dr. Siegfried Götte, ist niedergelassener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in München und Präsident der Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände