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Fallschirmspringen
Sport des Raumfahrtzeitalters

Fallschirmspringer berichten gerne über die Freiheit über den Wolken und sprechen von einem unbeschreiblichen Gefühl. 60 Sekunden haben sie im Regelfall Zeit – zum Genießen und für akrobatische Figuren, bevor der Fallschirm geöffnet wird. Über die Faszination des sportlichen Skydivings diskutiert Leonard Ameln mit Experten im DLF-Sportgespräch.

Von Leonard Ameln | 11.09.2016
    "Was am aus dem Flugzeug fallen so sportlich ist", darüber hat sich Leonard Ameln mit seinen drei Gästen im "Sportgespräch" unterhalten:
    Peter Schäfer, seit 30 Jahren Fallschirmspringer und Verleger von Fallschirmliteratur.
    Marc Bachmann, Organisator des Deutschen Freeflyfestivals DFFF in Saarbrücken und
    Boris Nebe, Betreiber des bislang einzigen vertikalen Windkanal Deutschlands in Bottrop, "Indoor Skydiving".
    "Nichts Vergleichbares"
    Peter Schäfer hat sich bisher bereits 3.500 Mal aus dem Flugzeug gestürzt. Für ihn gibt es "nichts Vergleichbares." Um die Faszination aber erklären zu können, müsse man sich dem Fallschirmspringen hingeben, den Körper in den Luftstrom befördern, um dann zum fliegenden Objekt zu werden. Angst verspüre er nicht, aber Aufregung bei Wettbewerben.
    "Die Technik ist heutzutage ausgereift, und Skydiving ist ein absoluter Sport des Raumfahrtzeitalters", ergänzt Schäfer im Deutschlandfunk.
    "Freiheitsgefühl"
    Marc Bachmann spricht beim Fliegen im Luftstrom nicht von einer Sucht wie bei Drogen, aber von einem Freiheitsgefühl, das man immer wieder genießen könne. "Wir fliegen in diesen 50, 60 Sekunden, weil wir unseren Körper auch dafür nutzen." Pro Tag könnten bis zu acht Sprünge herauskommen. Die Freifallphase sei das Eigentliche und mache so viel Spaß. Am Anfang sei es noch ein "Kick", das lasse aber mit der Zeit nach, so Bachmann. "Irgendwann ist der Adrenalinspiegel aber auf einem normalen Niveau, dadurch kann man auch viel mehr genießen."
    "Durch den Himmel surfen"
    Boris Nebe spricht beim Fallschirmspringen von einem "durch den Himmel surfen." Man könne mit dem ganzen Körper mit dem Luftstrom spielen. "Wir können ihn beeinflussen, schneller oder langsamer fallen, uns drehen oder alle möglichen Bewegungen kontrolliert ausführen und uns auch horizontal bewegen."
    Das gesamte Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.