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Fan-Randale
1. FC Köln schließt Ultragruppe "Boyz" aus

Beim 1. FC Köln war das Derby-Ergebnis gegen Mönchengladbach am Wochenende zweitrangig: Schon während des Spiels zündeten Fans Pyrotechnik und Böller, nach dem Abpfiff stürmten rund 30 vermummte FC-Anhänger das Feld. Jetzt zieht der Verein erste ungewöhnliche Konsequenzen.

Von Marina Schweizer | 16.02.2015
    Im Borussia-Park in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) versuchen Polizisten, Kölner Fans auf dem Platz einzufangen.
    Beim Derby in Gladbach stürmten Anhänger des 1. FC Köln den Platz. (picture alliance / dpa / Federico Gambarini)
    Erst kündigten die Kölner die drastischen Maßnahmen nur an, jetzt macht der Verein ernst: Der FC Köln entzieht der Ultra-Gruppe "Boyz" mit sofortiger Wirkung den Status eines Fanclubs. Der Grund sei das wiederholte vorsätzlich vereinsschädigende Verhalten aus den Reihen der Boyz, teilten die Kölner mit. Die rund 40 Mitglieder der Gruppe sollen möglichst sofort Stadionverbot bekommen, außerdem droht ihnen die Kündigung ihrer Dauerkarten und der Clubmitgliedschaft. Dazu will der FC alle Täter, die ermittelt werden können, für Geldstrafen des Verbandes und andere Folgekosten in Regress nehmen.
    Dem Verein drohen harte Strafen
    Der FC Köln wurde schon mehrfach wegen Fan-Randalen bestraft – jetzt droht dem vorbelasteten Verein im schlimmsten Fall ein Geisterspiel. Die Vorfälle vom Wochenende und mögliche Konsequenzen stoßen auch Trainer Peter Stöger sauer auf: "Ob es an Unterstützung oder an Kohle weniger ist: Dies schadet uns in unserer Entwicklung! Und wer das nicht kapiert, soll sich einmal hinterfragen, ob er ein echter Fan ist oder ob er seine eigene Geschichte durchziehen will."
    FC Köln veröffentlicht Randalierer-Fotos
    Schon am Tag nach dem Spiel hatte der Verein zu einem ungewöhnlichen Mittel gegriffen und stellte Fotos der Randalierer auf die Club-Website. Dazu die Erklärung: Der 1. FC Köln werde Personen, die gegen Stadionordnungen, die Regeln des Fairplay oder Gesetze vorsätzlich verstoßen, nicht verteidigen. Der Verein forderte alle Fans zu Unterstützung auf: Wer wegsehe und solche Leute decke, lebe eine falsche Solidarität und schade dem Club.