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Fazit der Dopingkontrolleure
Die Pandemie verringert die Kontrollen

Die Pandemie hat auch den Anti-Doping-Kampf stark beeinflusst. Die Dopingkontrollen bei Training und Wettkämpfen sind im ersten Pandemiejahr in Deutschland deutlich eingebrochen: Im Vergleich zum Vorjahr waren es über 3300 Kontrollen weniger.

Von Marina Schweizer | 01.06.2021
Mehrere Fläschchen und Röhren von einer Dopingkontrolle
In Deutschland hat es 2020 deutlich weniger Dopingkontrollen gegeben (imago images / GEPA pictures)
Die Nationale Anti-Doping Agentur NADA hat ihren Jahresbericht für 2020 veröffentlicht. Grund für weniger Kontrollen sind zum einen viele ausgefallene Wettkämpfe, und im Frühjahr 2020 wurde knapp zwei Monate lang nicht getestet.

"Kontrollen angemessen"

Unter den Bedingungen der Pandemie seien die Kontrollen angemessen gewesen, sagte NADA-Vorstand Andrea Gotzmann bei der Vorstellung des Berichts. Man habe in Deutschland bisher alles was geht möglich gemacht. Auch ein neues Testverfahren mit Hilfe getrockneter Blutstropfen sei in der Pandemie genutzt worden. Inzwischen sei man wieder bei einem relativ normalen Ablauf.
Doping-Kontrolle des Schwedischen Fußball-Verbandes 
Antidoping-Kampf - Wohldosierte Pause
Der Corona-Lockdown führte quasi auch zu einem Stopp der Dopingtests. Der Verdacht liegt nahe, dass manche Sportler die kontrollfreie Zeit genutzt haben, um illegale Substanzen zu konsumieren. Die Auswirkungen auf die kommenden Wettkämpfe könnten verheerend sein.
Die Sorge vor mangelnder Chancengleichheit bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio ist groß – auch bei Athleten. Kugelstoßer David Storl etwa hatte zu bedenken gegeben, dass Athleten Quarantäne zum Doping nutzen könnten.

Kontrollen auch nach Isolation

NADA-Vorstand Gotzmann sieht in Deutschland bisher keinerlei verdächtige Anzeichen, dass sich Athletinnen und Athleten reihenweise in Quarantäne begeben. Auch nach einer Isolation werde innerhalb kurzer Zeit kontrolliert werden.