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Das Vergnügen feiner Geister - Über die Bosheit

Eine Kunstinstallation im Tel Aviv Museum zeigt einen Winddrachen mit aufgemalter boshaften Fratze.
Ist die Bosheit ein untrennbarer Teil der menschlichen Natur? © dpa / picture alliance / Stephanie Pilick
Von Rolf Cantzen · 12.07.2015
Bosheit vergeistigt, weil sie "eine Gelegenheit ist, Geist zu bekommen und fein zu werden", schreibt Friedrich Nietzsche. Boshaftigkeit hat etwas mit Intelligenz, mit Verstand zu tun, mit dem Willen zu schaden, fein zu tricksen, geschickt zu täuschen, raffiniert zu manipulieren.
Wer boshaft ist, handelt nicht im Affekt, ist nicht von Gefühlen der Wut oder des Zorns überwältigt. Bosheit ist nicht immer nett für die soziale Mitwelt, aber sie schult den Verstand und macht fit für die Härten des Alltags. Zu unterscheiden ist das Böse von der Bosheit. Das Böse ist absolut, die Bosheit enthält nur eine Dosis Böses, ist dem Bösen aber keinesfalls vollständig ausgeliefert.
Produktion: DLF 2015