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Fiel das Leben vom Himmel?

Die Vorstellung, dass die Erde gleichsam von außen besiedelt wurde, ist nicht neu. Bereits im 19. Jahrhundert äußerten zahlreiche Forscher entsprechende Gedanken.

Von Hermann-Michael Hahn | 13.07.2011
    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte der schwedische Forscher Svante Arrhenius erstmals eine theoretische Beschreibung dieser als Panspermie bezeichneten universellen Belebung geeigneter Himmelskörper. Danach könnten Sporen, angetrieben vom Strahlungsdruck des Sternenlichtes, innerhalb vieler Jahrmillionen auch interstellare Distanzen überbrücken.

    Vor fünfzehn Jahren überraschten US-Forscher die Fachwelt mit der Behauptung, in einem zweifelsfrei vom Mars stammenden Meteoriten fossile Hinweise auf mögliche Marsmikroben entdeckt zu haben.

    Ungeachtet der anhaltenden Diskussion dieses Befundes wäre ein solcher Transport fossiler Lebensspuren allerdings noch kein Beweis für die Panspermie und damit eine mögliche Besiedelung der Erde von außen: Denn der Marsmeteorit ist erst vor rund 13 Millionen Jahren auf die Erde gefallen, und auch damals dürften die Mikroben - so es wirklich welche waren - schon längst tot und versteinert gewesen sein.

    Ähnliches gilt für eine kürzlich verbreitete Meldung über Hinweise auf mögliche versteinerte Lebensformen in weiteren Meteoriten. Dabei sollte es sich um Strukturen handeln, die urtümlichen Cyanobakterien auf der Erde ähneln.

    Auch sie mögen ursprünglich lebendig gewesen sein und damit die vielfältige Entwicklung von Leben im Kosmos belegen. Dass ähnliche Meteoriten anfangs das Leben auf die Erde gebracht haben, ist damit jedoch nicht bewiesen.

    Mehr zur Diskussion um Lebensspuren in Meteoriten

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