Donnerstag, 25. April 2024

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FIFA
"Die Sponsoren werden weiterhin Druck machen"

Sportsponsoring-Experte Stephan Althoff sieht das Image der FIFA durch die jüngsten Skandale arg in Mitleidenschaft gezogen. Für die Sponsoren könne das schlechte Image des Weltfußballverbandes negativ auf sie zurückfallen. Die Firmen würden den angekündigten Reformprozess nun genau verfolgen.

Stephan Althoff im Gespräch mit Bastian Rudde | 30.05.2015
    Stephan Althoff, Leiter Konzernsponsoring Deutsche Telekom AG
    Stephan Althoff, Leiter Konzernsponsoring Deutsche Telekom AG (obs/Deutsche Telekom AG)
    Die Sensibilität bei den Sponsoren bei den Themen Manipulation, Doping oder Korruption sei generell angestiegen, sagte Stephan Althoff, Leiter des Konzernsponsorings der Deutsche Telekom und Vorsitzender der S20, der Interessensgemeinschaft namhafter Sportsponsoren am Samstag im Deutschlandfunk.
    "Für die Unternehmen sind die Fußball-Weltmeisterschaften hochattraktiv. Aber der Schuss geht nach hinten los, wenn sich das Image der FIFA weiter verschlechtert", analysierte Althoff. Er prophezeite, dass es auch für die FIFA langfristig zum Problem werden könnte, Sponsoren zu finden, wenn sie ihr Image nicht verbessern kann.
    "Es braucht Revolutionen, um Diktaturen zu stürzen"
    Althoff zitierte auch den Spruch eines Markenfachmanns, der gesagt hatte: "Die FIFA ist eigentlich eine Diktatur und Diktaturen werden eigentlich durch Revolutionen beendet." Der Fußballweltverband werde sich daran messen lassen müssen, was in den kommenden zwölf Monaten wirklich passiert. Ob der Reformprozess umgesetzt werde oder ob alles beim alten bleibt. Untätig werden die Sponsoren gewiss aber nicht bleiben: "Die Sponsoren werden weiterhin viel Druck machen."
    Der Sportsponsoring-Experte kritisierte vor allem aber auch das Auftreten der UEFA beim FIFA-Kongress. "Die UEFA hat sich nicht besonders clever aufgestellt, sie hat es nicht geschafft einen eigenen Gegenkandidaten zu präsentieren."
    "Nur alte Herren"
    Vor allem in punkto Diversity müsse bei der FIFA auch etwas passieren, denn im Vorstand "sind viele ältere Herren." Für die S20 sei es ein wichtiges Thema, dass die Werbeplattformen sauber bleiben. Dies sei aber auch Verantwortung der Sponsoren. Andernfalls verliere man ein hochattraktives Marketingengagement.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 30. November 2015 nachhören.