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FIFA
Europaparlament zeigt Rote Karte

Wann der neue FIFA-Chef gewählt wird, soll am 20. Juli festgelegt werden. Für dieses Datum hat FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke am Abend eine außerordentliche Sitzung des Exekutivkomitees einberufen. Doch das geht vielen nicht schnell genug. Dazu gehört auch das Europaparlament, das heute eine Resolution zur FIFA verabschiedete.

Von Bastian Brandau | 11.06.2015
    Abgeordnete des EU-Parlaments
    Abgeordnete des EU-Parlaments (dpa/Patrick Seeger)
    Das EU-Parlament verurteile die systematische und verabscheuungswürdige Korruption innerhalb der FIFA, heißt es in der Resolution, die von allen sieben Fraktionen und mit einer großen Mehrheit verabschiedet wurde. Das Parlament gehe seit langem davon aus, dass Korruption innerhalb der FIFA systematisch und tief verwurzelt sei. Helga Trüpel, Abgeordnete der Grünen:
    "Die FIFA ist keine gemeinnützige Situation, sondern eine gemeingefährliche Organisation. Ich begrüße den Rücktritt von Joseph Blatter, das war überfällig, Aber so wie schon Vorrednerinnen gesagt haben, es ist eine schlechte Lösung, dass er jetzt noch im Amt ist, es muss einen neuen Übergangspräsidenten geben, weil sonst wird es keine Aufarbeitung der Ereignisse geben."
    Das Parlament sieht die nationalen und kontinentalen Verbände in der Pflicht. Sie sollen einer möglichen Verschleppung von Aufarbeitung entgegentreten und dazu ihren Einfluss in der FIFA einsetzen. Die FIFA ihrerseits soll so bald wie möglich konkrete Ergebnisse liefern. Thomas Mann von der CDU:
    "Zeitliche Begrenzung der Amtszeit der Mitglieder des Exekutivkomitees und des Präsidenten. Kontinuierliche externe und unabhängige Überprüfung aller Finanzaktivitäten. Und: transparente Regeln für die Vergabe der Weltmeisterschaften."
    Die FIFA soll die Bewerber-Länder dazu verpflichten, die Menschenrechte einzuhalten. Obwohl die Resolution der EU keinen verbindlichen Charakter hat, ist sie ein ungewöhnlich deutliches politisches Signal an die FIFA und ihren immer-noch-Präsidenten Blatter.