Donnerstag, 25. April 2024

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FIFA
Reformprozess in Frage gestellt

Die FIFA kommt auch unter dem neuen Präsidenten Gianni Infantino nicht zur Ruhe. Eine Entscheidung auf dem Kongress in Mexiko stellt den Reformprozess in Frage. "Infantino führt den Weltverband zurück ins Mittelalter", sagte der ehemalige FIFA-Chefreformer Mark Pieth im DLF.

Marc Pieth im Gespräch mit Philipp May | 16.05.2016
    der ehemalige FIFA-Chefreformer Mark Pieth
    Der ehemalige FIFA-Chefreformer Mark Pieth (Imago)
    "Infantino ist plumper, direkter als sein Vorgänger Sepp Blatter. Der hätte sich wahrscheinlich nicht eine derartige Blöße gegeben", sagte Mark Pieth im Deutschlandfunk. Der frühere FIFA-Anti-Korruptionsexperte reagierte damit auf eine umstrittene Entscheidung des Kongresses in Mexiko.
    Dort wurde das Council ermächtigt, für ein Jahr seine Kontrolleure selbst ernennen und entlassen zu können. Daraufhin war Compliance-Chef Domenico Scala zurückgetreten.
    Zurück ins Mittelalter
    "Es ist sehr gefährlich, was Infantino tut. Er stellt die gesamten Reformen in Frage und führt die FIFA zurück ins Mittelalter unter Blatter vor 2011", ergänzte der Schweizer Strafrechtsprofessor.
    Pieth war von der FIFA als Anti-Korruptions-Experte installiert worden und hatte zwischen 2011 und 2013 eine Reformkommission geleitet. Mit seinen Vorschlägen zur Erneuerung der FIFA war er am Ende aber gescheitert.
    Das gesamte Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
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