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FIFA
"Rückgratloses Verhalten der UEFA"

Joseph Blatter bleibt der alte und neue FIFA-Präsident. Vor allem die UEFA gab bei der Präsidentschaftswahl auf dem Kongress in Zurück ein ganz schwaches Bild ab, analysiert DLF-Sportredakteur Philipp May. Der europäische Fußballverband müsse endlich in die Frontalopposition gehen, forderte May.

Philipp May im Gespräch mit Bastian Rudde | 30.05.2015
    DLF-Sportredakteur Philipp May, der für den Deutschlandfunk vom FIFA-Kongress in Zürich berichtet hatte, zeigte sich nach eigenen Worten "fassungslos" über das Verhalten des europäischen Fußballverbandes UEFA nach der Wiederwahl von FIFA-Präsident Sepp Blatter.
    May sagte in der Sendung "Sport am Wochenende": "Man kann doch nicht im Ernst sagen, Veränderung im Weltfußball ist nur möglich mit einem anderen Präsidenten und jetzt tut man so, als könnte man mit dem gleichen Präsidenten den Fußball verändern."
    "UEFA hat sich aller Druckmittel beraubt"
    Die UEFA müsse in die Frontalopposition gehen, forderte der FIFA-Experte des Deutschlandfunks, um die "unsägliche" Ära Blatter zu beenden. Von dem angekündigten Treffen der UEFA während des Champions-League-Finals am 6. Juni in Berlin, erwartet May hingegen so gut wie nichts. "Die UEFA hat sich ja schon aller Druckmittel beraubt. Es wird keinen WM-Boykott geben. Sie wollen mit Sepp Blatter zusammen arbeiten."
    Blatter werde einfach so weitermachen wie bisher, sagte May im Deutschlandfunk. Von ihm sei keine Reform, aber auch kein vorzeitiger Rücktritt zu erwarten. Probleme könnte er in Zukunft nur von außen bekommen, etwa von den Strafermittlungen des FBI, der britischen Strafverfolgungsbehörde, dem Serious Fraud Office (SFO) oder der Schweizer Justiz. Von der UEFA habe der alte und neue FIFA-Präsident kein Ungemach mehr zu erwarten, prophezeite May.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 30. November 2015 nachhören.