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FIFA-Skandal
Ex-FIFA-Vize Hawit gesteht

In den weltweiten Korruptions-Skandal der FIFA ist Bewegung gekommen. In New York sagte ein ehemaliges hochrangiges Mitglied des Fußball-Weltverbandes aus – und gab dabei zu, Bestechungsgelder angenommen zu haben.

Von Heiko Oldörp | 11.04.2016
    Alfredo Hawit hört beim FIFA-Kongredd in Zürich den Reden zu
    Ex-FIFA-Vize Alfredo Hawit aus Honduras (Imago)
    Alfredo Hawit hat sein Schweigen gebrochen. Anfang Dezember wurde der ehemalige Fifa-Vizepräsident aus Honduras in Zürich verhaftet, Mitte Januar dann in die USA ausgeliefert. Seitdem blieb er stumm – und wenn Hawit sprach, dann stritt er konsequent alle Vorwürfe der Unterschlagung, Geldwäsche und des organisierten Verbrechens ab. Und nebenbei beschwerte er sich noch über die schlechte Verpflegung im Schweizer Gefängnis. Er sei Diabetiker und habe trotzdem täglich Cornflakes und Honig zu essen bekommen, was zu gesundheitlichen Problemen geführt habe, so Hawit.
    Heute nun räumte der 64-Jährige vor einem Gericht im New Yorker Stadteil Brooklyn ein, in vier Fällen Bestechungsgelder in Höhe von mehreren hunderttausend Dollar kassiert zu haben. Er habe gewusst, dass dies falsch sei, betonte Hawit. Pro Fall droht ihm eine Maximalstarfe von 20 Jahren Gefängnis.
    Trotz Schmiergelder keinen Zuschlag bekommen
    Der Anwalt gab zu, das Geld von Firmen in Florida und Argentinien bekommen zu haben. Es sei auf von ihm und seiner Familie kontrollierte Banken und Honduras und Panama geflossen. Im Gegenzug sicherte er den Firmen Marketing-Rechte für Fußball-Turniere in Lateinamerika zu.
    Hawit hob jedoch hervor, dass das argentinische Unternehmen trotz der Schmiergelder und eines Treffens mit ihm in Uruguay letztlich nicht die Rechte vom Nord- und Zentralamerikanischen Fußball-Verband CONCACAF zugesprochen bekam.
    Hawit ist die zweite hochrangige Person aus Honduras, die im Rahmen des FIFA-Skandals ein Geständnis abgelegt hat. Im März gab Rafael Callejas, Mitglied des Fernseh- und Marketing-Kommitees der FIFA zu, dass er einer Firma in Miami die Marketing-Rechte für WM-Spiele von 2014 bis 2022 zukommen ließ – gegen die Zahlung von Bestechungsgeld.