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FIFA und Interpol
Gemeinsam gegen Wettmanipulation

Mit der Manipulation von Fußballspielen lässt sich viel Geld verdienen. Der Fußball-Weltverband FIFA, die Spielerorganisation FIFPro und die internationale Polizeibehörde Interpol haben jetzt eine weltweite Kampagne gegen diesen Betrug gestartet und wollen Spieler ermutigen solche Vorfälle zu melden.

Von Hans-Jürgen Maurus | 31.10.2014
    Eine Trillerpfeife liegt auf mehreren 500-Euro-Scheinen.
    Vereint im Kampf gegen Wettmanipulation im Fußball: Die FIFA, FIFPro und Interpol haben eine neue Kampagne gestartet. (picture alliance / dpa / Stephan Persch)
    Spielmanipulationen töten den Fußball sagt der englische Nationalspieler Frank Lampard auf dem neuesten Video das den Start der Kampagne des Fußballweltverbandes zusammen mit Interpol und der internationalen Spielergewerkschaft FIFPro gegen Wettbetrug markiert. Wettmanipulationen sind ein globales Phänomen so FIFA-Sicherheitsdirektor Ralf Mutschke:
    "Wir haben in den letzten zwei Jahren 174 Spieler oder Personen aus dem Fußballbereich sanktioniert und das zeigt auch die Dimensionen. Die sind querbeet durch alle Regionen vertreten, in Europa, in Asien und in Südamerika. Von daher gesehen ist es für mich ein globales Problem und wir suchen globale Lösungen."
    Defensivspieler stärker im Fokus
    Wettbetrug zerstört Spielerkarrieren und unterminiert die Integrität des Fußballs so eine weitere Botschaft der Kampagne. Bestochen wird überall weiß FIFA-Sicherheitschef Mutschke, aber es gibt einen neuen Trend:
    "Mittlerweile geht man weg von den Torhütern, weil die besonders im Fokus stehen. Es geht mehr um die Defensivspieler. Egal ob das die letzte Reihe ist oder der klassische Sechser. Aber es sind nicht nur die Spieler, sondern auch die Schiedsrichter, die natürlich massiv das Spiel beeinflussen können. Durch die Vergabe eines Elfmeters, durch die Wiederholung eines Elfmeters, durch die Nachspielzeit. Es gibt die Coaches und dass Sponsoren von der Spielmanipulation kommen und sich als Sponsoren generieren und wie in Belgien geschehen mit der Waffe in der Spielbesprechung antreten."
    Solche Extremfälle sollten niemanden überraschen, denn es geht um enorme Summen, bestätigt FIFA-Experte Mutschke:
    "Die Summen sind regional sehr unterschiedlich. Also wir haben zum Beispiel einen klassischen Fall von Simone Farina, unserem Botschafter für Fairplay. Der hat in der zweiten Liga in Italien gespielt und ihm wurden 200.000 Euro angeboten. Sie sehen hier schon, dass sie für diese Summen möglicherweise viele Leute kriegen die anfällig sind."
    Prävention statt Verfolgung
    Drohungen und Erpressung gehören ebenfalls dazu, weil Wettbetrug Teil der organisierten Kriminalität ist.
    Die FIFA verhängt Sanktionen, glaubt aber mit Prävention eine größere Wirkung erzielen zu können, weil immer mehr betrügerische Live-Wetten über das Internet organisiert werden. Wetten verbieten bringt gar nichts, so Sicherheitschef Mutschke. Vom Einwurf bis zum Anstoß ist alles möglich, das zu beweisen ist aber sehr schwierig.