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Filmfestival in Cannes
Goldene Palme für den Briten Ken Loach

Die Goldene Palme des französischen Filmfestivals Cannes geht an das Sozialdrama "I, Daniel Blake" des Briten Ken Loach. Das gab die Jury am Sonntagabend bekannt. Die deutsche Regisseurin Maren Ade, die mit ihrem Film "Toni Erdmann" als Mit-Favoritin gehandelt worden war, ging leer aus. Als beste Schauspieler wurden der Iraner Shahab Hosseini und die Philippinerin Jaclyn Jose geehrt.

22.05.2016
    Der britische Regisseur Ken Loach freut sich über die Verleihung der Goldenen Palme.
    Der britische Regisseur Ken Loach hat in Cannes die Goldene Palme gewonnen. (picture alliance / dpa / Sebastien Nogier)
    Der britische Regisseur Ken Loach erhielt den begehrten Preis im südfranzösischen Cannes bereits zum zweiten Mal. Der 79-Jährige gewann bereits 2006 für das historische Drama "The Wind That Shakes the Barley".
    Der Filmemacher ist bekannt für seine Dramen, in denen er die Schicksale sozial Benachteiligter darstellt und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten anprangert. In dem Sozialdrama "I, Daniel Blake" erzählt Loach von einem älteren Handwerker, der nach einem Herzinfarkt arbeitsunfähig ist. Er bekommt von den Behörden aber kein Geld, sondern findet sich stattdessen in einem aussichtslosen Kampf gegen den Irrsinn der Ämter wieder.
    Deutsche gehen leer aus
    Für die Deutschen wurde die Preisvergabe zur Enttäuschung: Neben der 39-jährigen Regisseurin Ade, deren Komödie "Toni Erdmann" von den Kritikern bejubelt und als Favorit für die Goldene Palme gehandelt worden war, war auch ihre Hauptdarstellerin Sandra Hüller im Rennen für den Preis als beste Schauspielerin gewesen.
    Diese Trophäe erhielt die 52-jährige Philippinerin Jaclyn Jose für ihre Rolle in dem Anti-Korruptions-Drama "Ma' Rosa" von Brillante Mendoza.
    Hosseini als bester Darsteller geehrt
    Der Iraner Shahab Hosseini wurde in Cannes als bester Schauspieler ausgezeichnet. Der 42-Jährige erhielt den Preis für seine Rolle in dem Film "The Salesman" des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi. In seiner Dankesrede erklärte Hosseini: "Dieser Preis gehört meinem Volk und ich gebe ihm von ganzem Herzen den Preis."
    Der iranische Schauspieler Shahab Hosseini (r.) bei den Filmfestspielen in Cannes mit seiner Kollegin Ekaterina Chesnokova und Regisseur Asghar Farhadi
    Der iranische Schauspieler Shahab Hosseini bei den Filmfestspielen in Cannes mit seiner Kollegin Ekaterina Chesnokova und Regisseur Asghar Farhadi. (picture alliance / dpa / Ekaterina Chesnokova)
    Regisseur Asghar Farhadi wurde für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Der 44-Jährige erzählt in "The Salesman" die Geschichte eines Schauspielerpaares, dessen Leben durch einen Angriff auf die Frau aus der Bahn geworfen wird.
    Der Große Preis der Jury ging an den erst 27 Jahre alten Kanadier Xavier Dolan, der als Wunderkind der Branche gilt, für seinen Film "Juste la fin du monde". Für die beste Regie wurden zu gleichen Teilen der Franzose Olivier Assayas für "Personal Shopper" und Cristian Mungiu für "Bacalaureat (Graduation)" aus Rumänien geehrt.
    Das Internationale Festival von Cannes gilt als das wichtigste Filmfest der Welt. Es fand in diesem Jahr bereits zum 69. Mal statt. Im Wettbewerb konkurrierten 21 Filme um die Hauptpreise.
    (kis/db)