Filz, Korruption und die eigene Person

So etwas würde ich nie tun

Ein kleiner Fussball rollt über einem Haufen Dollarscheine.
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ist schon lange mit schweren Korruptionsvorwürfen konfrontiert. © Imago
Von David von Westphalen · 17.06.2018
Jeder, der Korruption sagt, meint es moralisch. Korruption gilt vor allem als Machtmissbrauch. Aber die Schattenökonomie fängt in Wahrheit ganz woanders an als bei finanzieller Bereicherung und Gier.
Sie findet dort statt, wo jemand ein anderes Vertrauen oder die eigene Moralvorstellung verletzt, aus Sorge um das persönliche Glück oder das Glück der Familie. Es ist ein Schachern um soziales Kapital, Loyalitäten und Vertrauen, die alltägliche Korruption der Gemüter.
Wir verlassen die scheinheiligen Ufer selbstverständlicher moralischer Fronten. Wir bauen Brücken, vom ganz persönlichen Korrumpiertsein ins Land der Raffzähne und Politiker.
Es sind beides Teile eines dunklen Spiels in den Gefügen aus Macht, Vertrauen, Gunst und Zuneigung, Wahrheit oder Pflicht.
Produktion: BR 2016