Dienstag, 23. April 2024

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Finanztest berät Abiturienten
Wie Abibälle finanziell nicht ausarten

Coole Location, roter Teppich, üppiges Buffet – Abifeiern können schnell zehntausende Euro kosten. Abiturienten sollten nicht blauäugig Verträge mit Veranstaltern unterschreiben, warnt Marion Weitemeier von Finanztest im Dlf. Sie gibt Tipps, wie Risiken gemindert werden können.

Marion Weitemeier im Gespräch mit Thekla Jahn | 11.11.2019
Traditioneller Abiball von Absolventen des Domgymnasiums Magdeburg.
Damit der Abiball nicht zum finanziellen Fiasko gerät, sollten Abiturienten auf bestimmte Punkte achten, rät "Finanztest" (picture alliance / dpa / Jens Wolf)
Unter dem Titel "Der erste große Vertrag" hat "Finanztest" einen kostenlosen Leitfaden für Schüler erstellt, die eine Abiturfeier planen und organisieren. Ausgangspunkt dafür sei die Erkenntnis gewesen, dass im Rahmen der Abiball-Organisation zu Konflikt komme, weil Schülerinnen und Schülern als wirtschaftlich sehr unerfahrene Menschen dabei auf wirtschaftliche Vollprofis träfen, erläuterte "Finanztest"-Redakteurin Marion Weitemeier im Dlf-Interview.
Preise und Leistungen vergleichen
Ganz wichtig sei, dass sich ein Abi-Jahrgang zunächst überlege und einen Konsens darüber finde, wie er überhaupt feiern und wie viel Geld er dafür ausgeben möchte. Anschließend müssten Angebote von Veranstaltern, oft Eventagenturen oder Hotels, eingeholt sowie Preise und Leistungen verglichen werden. Dabei sei es sehr wichtig, auf bestimmte Punkte zu achten.
Diejenigen aus einem Abi-Jahrgang, die dann einen Vertrag mit einem Anbieter unterschreiben, sollten wissen, dass sie haften: zum einen für die Vertragssumme, möglicherweise aber auch als Veranstalter, wodurch die Haftung sehr viel weitergehe und eventuell auch Unfälle während der Veranstaltung einschließe. "Man sollte sich das sehr genau überlegen, ob man das für seine Jahrgangsstufe unterschreiben möchte", sagte Weitemeier.
Risiken kennen und mindern
Die Finanztest-Redakteurin rät nicht unbedingt davon ab, einen Vertrag stellvertretend für die gesamte Jahrgangsstufe zu unterschreiben. Wichtig sei aber, dass man die Risiken kenne und diese im Vorfeld mindere - beispielsweise durch verbindliche Zusagen von Gästezahlen oder Vorkassemodellen, mit denen bereits im Vorfeld Gelder eingesammelt werden.
Haftungs- und Risikominimierung schließe aber nicht zwingend die Beauftragung einer Eventagentur aus. So habe "Finanztest" zumindest eine Agentur mit einem vergleichsweise risikolosen Konzept gefunden.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.