Freitag, 29. März 2024

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Flüchtlinge
Merkel ruft zu Mitgefühl gegenüber Flüchtlingen auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts der Debatte um den Umfang mit Flüchtlingen das Grundrecht auf Asyl hervorgehoben. In Europa spielten sich derzeit unfassbare Tragödien ab, sagte die CDU-Politikerin. Sie rief die Bürger auf, sich nicht an den Demonstrationen vor Flüchtlingsunterkünften zu beteiligen.

31.08.2015
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußert sich am 31.08.2015 in Berlin auf einer Pressekonferenz zu aktuellen Themen der Innen- und Außenpolitik.
    Bundeskanzlerin Merkel vor Beginn ihrer traditionellen Sommerpressekonferenz. (picture alliance / dpa / Kay Nietfeld)
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eindringlich zu Mitgefühl und Menschlichkeit gegenüber den Flüchtlingen in Deutschland aufgerufen und in deutlichen Worten vor Gewalt und Hetze gewarnt. "Wir achten die Menschenwürde jedes einzelnen", sagte sie am Montag zu Beginn ihrer traditionellen Sommerpressekonferenz in Berlin.
    Die Kanzlerin betonte, dass viele der Flüchtlinge auf dem Weg nach Deutschland Situationen und Ängste hätten aushalten müssen, "die uns schlicht zusammenbrechen ließen". Es gebe "Gräueltaten", wie den Tod von über 70 Menschen in einem Lastwagen in Österreich, "die man gar nicht fassen kann". Merkel bekräftigte das Grundrecht politisch Verfolgter auf Asyl.
    Merkel: "Halten Sie Abstand"
    Ausdrücklich wandte sich die Kanzlerin gegen fremdenfeindliche Hetze und warnte vor Mitläufertum. Gegen Pöbler und Gewalttäter werde "mit der ganzen Härte des Rechtsstaates" vorgegangen. "Wir wenden uns gegen die, die zu Demonstrationen mit ihren Hassgesängen aufrufen."
    Merkel wiederholte in dem Zusammenhang eine Formulierung aus ihrer Neujahrsansprache an die Adresse derer, "die auch heute aus welchen Gründen auch immer bei solchen Demonstrationen mitlaufen: Folgen Sie denen nicht, die zu solchen Demonstrationen aufrufen." Zu oft seien Vorurteile, Kälte und sogar Hass in deren Herzen. "Halten Sie Abstand", fügte die Regierungschefin hinzu.
    (pg/wes)