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Flüchtlingspolitik
Tausende bei Pegida-Protest in Dresden

In Dresden sind am Montagabend wieder Tausende Pegida-Unterstützer auf die Straße gegangen. Einer Auszählung von Studenten der Technischen Universität zufolge waren es bis zu 9.000 Menschen, die gegen die Politik der Bundesregierung demonstrierten.

06.10.2015
    Pegida-Anhänger während einer Demonstration vor der Frauenkirche in Dresden.
    Pegida-Anhänger haben vor der Frauenkirche in Dresden demonstriert. (picture alliance / dpa / Bernd Settnik)
    Die Polizei macht keine Angaben dazu, wie viele Menschen an dem Protestzug teilnahmen. Laut Studenten der TU Dresden, die die Demonstranten zählten, waren es mehr als in der Vorwoche. Die Pegida-Organisatoren sprachen sogar von 20.000 Teilnehmern. Mehrere Hundert Bürger versammelten sich zu einer Gegendemonstration.
    Tenor des Pegida-Protests in der sächsischen Landeshauptstadt: Die Bundesregierung versage bei der Sicherung der deutschen Grenzen, berichtet unsere Reporterin Ine Dippmann. Einige Redner forderten, die Bundeswehr dazu einzusetzen und dass die Bürger selbst die Grenzen kontrollieren sollten. Pegida-Chef Lutz Bachmann äußerte sich bei der Kundgebung über die Anklage gegen ihn wegen Volksverhetzung. Er sagte, er werde sich nicht mundtot machen lassen, berichtet der MDR. Gegen die Presse erhoben die Demonstranten erneut den Vorwurf, sie würde nicht die Wahrheit berichten.
    Protest von Medienvertretern
    Mehrere Journalistenverbände und der Mitteldeutsche Rundfunk forderten unterdessen mehr Schutz für Medienvertreter bei solchen Demonstrationen. In einem gemeinsamen Schreiben heißt es: "Die Aufputschung von teilweise tausenden Anhängern der Bewegungen mit den Rufen 'Lügenpresse' ist nicht nur für alle Medienvertreter unerträglich. Sie beschädigt die Demokratie, schafft eine Stimmung der Verunsicherung in der Bevölkerung und provoziert Handlungen bis hin zum Einsatz von Gewalt." Die Innenministerien der Länder und die Polizei sollten Angriffe auf Journalisten unterbinden.
    In der vergangenen Woche waren bei der Pegida-Demonstration zwei Reporter angegriffen und verletzt worden.
    (pr/swe)