Donnerstag, 25. April 2024

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Flughafen Köln/Bonn
Interner Notfallplan stand im Internet

Offenbar schwere Sicherheitspanne am Köln/Bonner Flughafen: Wie das ZDF berichtet, war ein interner Notfallplan für Bedrohungslagen wie Terroranschläge seit Monaten im Internet abrufbar – und damit auch für potenzielle Terroristen zugänglich. Vom Flughafen heißt es dagegen, das Dokument habe nur allgemeine Informationen beinhaltet.

20.04.2016
    Ein Flugzeug landet am 27.06.2011 auf dem Flughafen Köln/Bonn; im Hintergrund der Dom.
    Ein Flugzeug landet nachts auf dem Flughafen Köln/Bonn. (picture alliance / dpa / Oliver Berg)
    Den ZDF-Recherchen zufolge stand das mehr als 230 Seiten lange Dokument seit November vergangenen Jahres zum Abruf auf der Webseite des Flughafens. Erst am heutigen Mittwoch sei es nach der Berichterstattung entfernt worden.
    Laut dem Bericht enthält der als vertraulich und nur für den Dienstgebrauch eingestufte Plan nicht nur Anweisungen für den Umgang mit Naturkatastrophen und Unfällen auf dem Flughafen, der sich aus einem zivilen und einem militärischen Teil zusammensetzt. Vielmehr hätten darin auch detaillierte Anweisungen zum Umgang mit Terroranschlägen, Bombendrohungen oder Geiselnahmen gestanden.
    Dies ist insofern problematisch, als dass die Terrorgruppe IS den Flughafen vor einigen Wochen offenbar in ihrem Propagandamaterial in Form einer Fotomontage als mögliches Anschlagsziel in Deutschland genannt hatte.
    Flughafen widerspricht der ZDF-Darstellung
    Ein Flughafensprecher erklärte dagegen, es sei nur ein Auszug aus dem Notfallplan öffentlich geworden, der lediglich allgemeine Informationen beinhalte, jedoch "keine detaillierten Prozesse oder sensiblen Informationen zu Maßnahmen im Notfall". So seien etwa die darin aufgeführten Telefonnummern öffentlich.
    Der detaillierte Notfallplan sei nur einem sehr kleinen Personenkreis zugänglich. "Der Flughafen bedauert, dass der Auszug aus dem Notfallplan öffentlich zugänglich war und wird alle wesentlichen Fragen mit Hochdruck klären", heißt es in der Erklärung weiter.
    (tj/fe)