Der Brite Hamilton hatte sich mit einem neunten Rang nach dem drittletzten Saisonrennen in Mexiko-Stadt seinen vierten Titel gesichert. Hamiltons Alleinstellungsmerkmal sei sein Individualismus, erklärte der Motorsportexperte Christoph Becker. Damit unterscheide er sich von vielen seiner Kollegen. Er setze mehr darauf, sich und seine Marke in den Vordergrund zu schieben. "Er beschäftigt sich sehr viel mit Dingen, die Abseits der Rennstrecke liegen."
Auch Sebastian Vettel hätte in dieser Saison Chancen gehabt, so Becker. "Er hatte tatsächlich ein Auto, mit dem er mithalten konnte, aber dieses Auto hat häufiger schlappgemacht und das Team hat sich mehr Fehler geleistet. Der Fahrer, der sich mehr auf sein Team verlassen konnte, hat dann die Weltmeisterschaft gewonnen." Vettel habe jedoch in diesem Jahr gezeigt, dass er in der Lage sei, aus Ferrari ein Team zu formen, das um den WM-Titel mitfahren könne. "Fahrerisch hat er es drauf", doch die Konkurrenz sei stärker geworden.
"Kaum einer im Fahrerlager vermisst Bernie Ecclestone"
Der Eigentümer-Wechsel in der Formel 1 habe sich in dieser Saison bemerkbar gemacht. Der neue Besitzer Liberty versuche mehr aus Formel 1-Rennen zu machen als eine reine Motorsportveranstaltung. Die versprochene Chancengleichheit in der Formel 1, die kleine Rennställe immer wieder fordern, stehe aber noch aus. Liberty wolle zeitnah eine Kostenlimitierung durchsetzen. Man spreche aktuell von 150.000.000 Millionen pro Rennstall im Jahr. Ob man diese Limitierung durchsetzen könne, sei aber noch nicht klar.
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