Donnerstag, 25. April 2024

Forum neuer Musik
Das Programm vom Samstag, 5. April

Der Samstag im Forum neuer Musik - nach dem internationalen Symposium - steht für virtuoses multimediales Theater von Niklas Seidl, Paul Hübner und Florian Zwissler sowie ein Klavierrezital mit Thomas Günther. Darauf folgt: ein attraktives Sonntagsprogramm.

Gespräch mit Festivalleiter Frank Kämpfer | 04.04.2014
    Auf einer handgeschriebenen Notenpartitur liegt ein Programmheft des Forums neuer Musik 2014
    Auf einer handgeschriebenen Notenpartitur liegt ein Programmheft des Forums neuer Musik 2014 (Thomas Kujawinski / Deutschlandradio)
    1. Was erwartet die Zuschauer am Samstag, 5. April? Welche Künstler werden heute mit welchen Konzepten auftreten?Niklas Seidl, Paul Hübner und Florian Zwissler, drei junge Deutsche, sind alle gleichermaßen Instrumentalisten, Komponisten und Performer – sie spielen aber kein braves Konzert, sondern sie entfalten ein virtuoses multimediales Theater. Bestehend aus Performance, Tanz, Film, Video, Live-Video, Live-Elektronik, ästhetischen Texten, Slang und Humor. Das Ganze ist "The Clotilde Entertainment" betitelt, es beginnt bei der Ausdruckstänzerin Clotilde von Derp und versteht sich als künstlerischer Meinungsbeitrag zum Verhältnis von Individualität und Konformität. In Bezug auf unseren Gegenstand "Krieg" eine früher einmal nicht unbedeutende Frage. – Ganz anders präsentiert sich der Düsseldorfer Pianist Thomas Günther, ein erfahrener, hoch spezialisierter Anwalt vergessener Klaviermoderne. Er arbeitet seit Jahren an dem Projekt "Klaviermusik des russischen Futurismus", hat hier viele Partituren entdeckt und hat im Deutschlandfunk Kammermusiksaal vier Solo-Alben eingespielt, die nach und nach beim Label "Cybele" heraus kommen werden.
    2. Vor welchem Hintergrund und mit welchem Ziel hat der DLF Kompositionsaufträge beim Forum vergeben? Was waren die Vorgaben?Aufträge wurden an internationale Komponisten verschiedenen Alters vergeben – an Maximilian Marcoll in Berlin, an Hirofumi Matsuzawa in Köln, an den Isländer Atli Ingólfsson, an Marco Ciciliani in Wien und für das Gemeinschaftsprojekt der Herren Seidl, Hübner und Zwissler. Von der Musikhochschule Hannover kommt noch ein Auftrag an Jung-Eun Park dazu, Frau Park ist eine Studentin aus Seoul. Diese Uraufführungen haben in den einzelnen Konzerten ganz verschieden Funktionen – insgesamt steckt die Absicht dahinter, brandneue musikalische Kommentare zu generieren, die das Thema des Forum, das Wirkungsgefüge von Krieg Fortschritt und Kunst einst und jetzt kommentieren und widerspiegeln. Darüber hinaus positioniert sich Deutschlandradio in Form von Auftragswerken als bundesweiter Förderer und Produzent zeitgenössischen Komponierens, was eine wichtiges Zeichen, gewissermaßen aber auch seine Aufgabe ist.
    Ausführliche Programminformationen finden Sie hier.