Dienstag, 19. März 2024

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Fossilienfund in Neuseeland
Der mannshohe Riesenpinguin

Forscher haben bereits 2004 in Neuseeland die Überreste eines 170 Zentimeter großen Riesenpinguins entdeckt. Als solcher erkannt wurde der Fund erst jetzt. Man hielt die Überreste zunächst für massive Schildkröten-Knochen, sagte der Ornithologe Gerald Mayr im Dlf. Das Tier soll vor rund 57 Millionen Jahren gelebt haben.

Gerald Mayr im Gespräch mit Monika Seynsche | 13.12.2017
    Skizze des Riesenpinguins mit Größenvergleich
    Skizze des Riesenpinguins mit Größenvergleich (Gerald Mayr/Senckenberg Forschungsinstitut/dpa)
    Bereits 2004 fanden Gerald Mayrs Kollegen Alan Tennyson und Paul Scofield an einem Strand in Neuseeland einen Steinbrocken, aus dem Knochenenden eines großen Tieres heraustanden. Die Forscher dachten zuerst an eine Schildkröte, da es sich um massive Knochen handelte, berichtet der Gerald Mayr im Interview.
    Erst vor zwei Jahren wurde das Gestein präpariert, wobei den Forschern die Erkenntnis gekommen sei, dass es sich um den größten bekannten fossilen Pinguin handele. Mit einer Länge von 170 cm hat dieser Riesenpinguin die anderthalbfache Größe des größten heute lebenden Pinguins, dem Kaiserpinguin, so Mayr.
    Sonderausstellung des Pinguins wäre mögliche
    Das Fossil ist 57 Millionen Jahre alt und stammt aus dem Paläozän. Damit lebte der Vogel knapp sieben Millionen Jahre nach dem Aussterben der Dinosaurier und der großen Meeresreptilien. Da sie in subtropischem Klima lebten, waren die Riesenpinguine vermutlich etwas schlanker als ihre heutigen Verwandten und hatten weniger Fett am Körper, sagte Mayr im Dlf.
    Die Funde sind für zukünftige Forschungen dauerhaft in Neuseeland in der Sammlung des Nationalmuseums Wellington gelagert. Eine Sonderausstellung des Pinguins wäre möglich, sei laut Mayr aber ungeklärt.