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Frankreich
Fillon wird Präsidentschaftskandidat der Konservativen

Ex-Premierminister François Fillon hat sich zum Sieger bei der Präsidentschaftsvorwahl der französischen Konservativen erklärt. Sein Gegner Alain Juppé räumte bereits seine Niederlage ein. Damit hat Fillon gute Chancen, im Frühjahr in den Élysée-Palast einzuziehen.

27.11.2016
    François Fillon steht an einem Sprecherpult und redet.
    Der französische Ex-Premier François Fillon (Eddy Lemaistre, dpa picture-alliance)
    Ex-Premierminister François Fillon zieht für die französischen Konservativen in die Präsidentschaftswahl. Nach Auszählung fast aller Stimmen holte Fillon 67 Prozent. "Frankreich erträgt es nicht, abgehängt zu werden, Frankreich will die Wahrheit und Frankreich will Taten", sagte Fillon in seiner Siegesrede im Pariser Hauptquartier. Der Bürgermeister von Bordeaux, Juppé, gratulierte seinem Kontrahenten in Paris zu dessen "klarem Sieg". Er sprach ihm zugleich seine Unterstützung für die Präsidentschaftswahl im kommenden Frühjahr aus, bei der Fillon nun als Kandidat der konservativen Republikaner-Partei antreten wird.
    Fillon war von 2007 bis 2012 Premierminister unter Nicolas Sarkozy. Der 62-Jährige galt als Außenseiterkandidat und hatte überraschend am vergangenen Sonntag mit rund 44 Prozent der Stimmen alle Konkurrenten überholt. Juppé kam auf lediglich 28,6 Prozent. Ex-Präsident Nicolas Sarkozy kündigte nach seinem Ergebnis von nur 22,1 Prozent seinen Rückzug aus der Politik an.
    Nun muss Fillon wohl Marine Le Pen die Stirn bieten
    Der Sieger der konservativen Kandidatenkür hat gute Chancen, in den Élysée-Palast einzuziehen. Zuvor müsste er bei der Präsidentenwahl im Frühjahr vermutlich der Chefin der rechtsextremen Partei Front National, Marine Le Pen, die Stirn bieten. Dem sozialistischen Amtsinhaber François Hollande werden kaum Chancen auf eine weitere Amtszeit zugestanden. Dennoch wird mit einer erneuten Kandidatur gerechnet.
    Fillon gilt als Wirtschaftsliberaler und Vertreter eines Sparkurses. Er will eine halbe Million Jobs im öffentlichen Dienst kürzen und seine Landsleute länger arbeiten lassen. Frankreich sei im Zustand einer Fast-Pleite, hatte er gewarnt.