Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Frankreich nach dem Anschlagsjahr
Zwischen Islamisten und Front National

Vor einem Jahr verübten Islamisten in Paris Anschläge auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" und einen Supermarkt für koschere Lebensmittel, vor zwei Monaten dann auf Cafés und einen Konzertsaal. Frankreich hat sich seither gewandelt, politische Extreme bestimmen die Debatte. Lässt sich die Gesellschaft spalten?

Von Ursula Welter | 06.01.2016
    Ein Soldat steht mit einem Maschinengewehr vor einem Supermarkt für koschere Lebensmittel in Paris.
    Sicherheitsbeamte in Paris: Sie sollen Sicherheit nach den Anschlägen vermitteln. (AFP / THOMAS SAMSON)
    Frankreich im Winter 2015/2016. Momentaufnahmen: Der Privatsender "Radio Classique" mit "Ansichten über Frankreich" - in diesen Tagen geht es um Attentate und Aufschwung für die Extremisten. Der namhafte Schauspieler Jacques Weber beantwortet die Fragen der Moderatorin. Sein Frankreichbild in diesem Winter handelt von Francoise Sagans Roman "Bonjour Tristesse".
    Frankreich zwischen islamistischen Fanatikern und Front National - würde der Kulturmensch Weber notfalls zur Waffe greifen, um sein Land zu verteidigen, wird Weber am Ende des Gesprächs gefragt.
    Er sei kein Kriegstreiber, antwortet er. Aber wahr sei auch, dass er, um eine Katastrophe zu verhindern, notfalls auf die Straße gehen werde, gegen Terrorismus, gegen den Front National. Sollte eines von beidem sprunghaft ansteigen, sagt der Schauspieler "dann wäre ich auf der anderen Seite, ja, ich würde kämpfen".
    Valls spricht von drohendem Bürgerkrieg
    Ein Klassikprogramm, ruhige Anmutung, ein normaler Radioabend in Frankreich? Nichts ist normal im Frankreich dieser Tage, die Fragestellung zeigt es. Ob im Abendprogramm oder bei anderer Gelegenheit, zum Frühstück: Es ist von "drohendem Bürgerkrieg" die Rede. Diesmal im öffentlich-rechtlichen Sender "France Inter", diesmal spricht der Premierminister:
    "Die Rechtsextremen predigen Spaltung. Eine Spaltung, die zum Bürgerkrieg führen kann."
    Manuel Valls sagt das Wochen, bevor auf der französischen Insel Korsika Bevölkerungsgruppen aneinandergeraten: Feuerwehrleute werden an den Weihnachtstagen in einem Einwandererviertel in einen Hinterhalt gelockt, angegriffen, verletzt. Wütende Korsen verwüsten daraufhin einen muslimischen Gebetsraum und zünden Koranschriften an.
    Der französische Premierminister Manuel Valls auf einer Pressekonferenz zur geplanten Verfassungsreform.
    Der französische Premierminister Manuel Valls (AFP / Eric Feferberg)
    "Wir sind hier bei uns" und "Araber, geht nach Hause". Die Demonstranten auf Korsika rufen, was auf dem Festland auch die Anhänger des Front National rufen. Das ist die Spaltung, das ist die Bürgerkriegsgefahr, von der der Premierminister gesprochen hat. Und das ist das Gegenteil des Idealbildes der "république une et indivisible", der unteilbaren Republik. Auch diesen Nerv wollten die Attentäter treffen und sie haben ihn getroffen.
    Rückblende. 12. November 2015. Es ist der Vorabend der bis dahin blutigsten Terroranschläge, die Frankreich erlebt hat. Ich sitze mit Patrick Pelloux in einer Bar im Quartier Pigalle. Die Barbesitzerin kennt den langjährigen Kolumnisten des Satiremagazins "Charlie Hebdo" gut, sie hat uns den Tisch in der Ecke reserviert – hier sind wir geschützt, nicht exponiert, nicht auf der Terrasse. Pelloux steht seit Januar 2015 unter Personenschutz. Zwei Polizisten leben an seiner Seite.
    Angriffe im Januar sorgten für Angst
    Patrick Pelloux gehörte zur Redaktion der Überlebenden, war im Januar nicht dabei, als die Wochenkonferenz von "Charlie Hebdo" von Islamisten überfallen wurde.
    "Der größte Vorwurf, den ich mir vielleicht machen kann, ist, dass ich keinen von ihnen mehr retten konnte als ich am Ort des Attentats eintraf. Sie waren von Kugeln durchlöchert. Das war schwierig."
    Patrick Pelloux ist von Beruf Notarzt. Am 7. Januar 2015 gehörte er zu den ersten, die die wenigen Überlebenden an den Tatort riefen. Mehr als ein Jahrzehnt schrieb er für "Charlie Hebdo" Kolumnen aus seinem Arbeitsalltag, im Herbst verließ der das Blatt.
    "Es ist schwer, sich zu konzentrieren, um die Menschen in meinem Zustand zum Lachen zu bringen. Und jede Woche schaue ich mir meine Chronik an und die Zeichnungen von Charb fehlen."
    Gedenken an die getöteten Zeichner des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo".
    Gedenken an die getöteten Zeichner des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo". (picture alliance / dpa / Foto: Lp/Aurélie Ladet)
    "Charb", Stéphane Charbonnier, der Zeichner und Karikaturist, stirbt mit elf weiteren Menschen am 7. Januar, als die Brüder Kouachi die Redaktionsräume von "Charlie Hebdo" überfallen. Tags darauf, am 8. Januar, tötet Amedy Coulibaly eine junge Polizistin auf offener Straße. Zunächst ist der Zusammenhang unklar. Am 9. Januar nimmt derselbe Coulibaly Geiseln in einem Supermarkt für koschere Lebensmittel, dort sterben vier Menschen. Die Täter kennen einander, später wird man wissen, dass sie sich absprachen. Dass sie Juden töten wollten und Journalisten, die mit Satire für Laizität kämpften.
    In dem Café unweit von Montmartre blickt der langjährige Kolumnist von Charlie Hebdo zurück:
    "Paris hatte Angst. Am 7. Januar hatte Paris Angst. Und Paris hasst es, Angst zu haben. Und wenn Paris Angst hat, ist Frankreich terrorisiert. Und es hasst, terrorisiert zu werden. Weil es dunkle Erinnerungen weckt."
    Sagt Patrick Pelloux. Wir reden an diesem 12. November über die Januar-Attentate. Der Notarzt und langjährige Kolumnist von "Charlie Hebdo" deutet nach draußen, auf die Terrassen vor der Bar, wir sind uns einig, es könnte jederzeit wieder passieren. Hat Paris Angst?
    "Nein, Paris ist wachsam."
    Zwölf Stunden, nachdem er dies sagt, am Morgen des 13. November, wird Pelloux mit anderen Notärzten in Paris eine Notfallübung für den Ernstfall abhalten. Was er nicht weiß: Am Abend dieses 13. November wird dieser Ernstfall eintreten.
    Blutige Simultanattentate am 13. November
    Paris, 13. November 2015. Drei Gruppen greifen an verschiedenen Orten an, nahezu simultan. Später finden die Ermittler heraus, dass sie per Handy Kontakt nach Belgien hielten, dass die Einhaltung des blutigen Drehbuchs von dort aus überwacht und gelenkt wurde.
    "Wir hatten Kaffee bestellt, haben gelacht, es war eine heitere Atmosphäre. Und plötzlich befanden wir uns in einer Kriegsszene."
    Yasser hat das Attentat verletzt überlebt, sein Freund nicht, das Paar am Nachbartisch auch nicht. Der junge Mann, der in das junge Gesicht eines der Attentäter geblickt hat, schildert den Reportern der Zeitung "Le Parisien":
    Das "Cafe Bonne Bière" war auch Ziel der Anschläge von Paris am 13.11.2015
    Das "Cafe Bonne Bière" war auch Ziel der Anschläge von Paris am 13.11.2015 (Revierfoto / dpa)
    "Schockiert hat mich deren Freude, als sie auf die Menschen geschossen haben. Die freuten sich, wirkten zufrieden, als würden sie eine Mission erfüllen. Die waren da, um möglichst viele Menschen zu töten. Und der auf uns geschossen hat, hat keine Salven abgeschossen, sondern Schuss für Schuss gezielt."
    130 Menschen sterben an diesem 13. November, einige hundert sind verletzt, viele Menschen traumatisiert. Francois Hollande ruft noch in der Nacht den nationalen Notstand aus. Ausgangssperre, Schließung der Grenzen, Hausdurchsuchungen. Die Sozialisten reagieren mit einer sicherheitspolitischen Härte im Inland und mit verstärkten Luftschlägen gegen Stellungen der Terrorgruppe IS in Syrien und im Irak.
    130 Tote, viele Opfer unter 35. Jahre. Die Trauerfeier wird im Hof des Invalidendoms zelebriert, dort, wo Frankreich sonst seiner toten Soldaten gedenkt. Frankreich ist schwer getroffen und reagiert nach den November-Attentaten anders als nach den Anschlägen vom Januar 2015.
    Präsident Hollande reagiert nun mit drastischen Maßnahmen
    Im Januar hält sich der Staatspräsident noch zurück. Im November spricht auch er von Krieg und einer dschihadistischen Armee, die Frankreich angegriffen habe. Im Januar demonstrieren Millionen Franzosen für Meinungsfreiheit, für Werte, Staatschefs aus aller Welt kommen zum "Marsch der Nation" am 11. Januar. Aber schon da wird deutlich, welche Risse durch das Land gehen. Jugendliche aus Einwanderervierteln verweigern sich der nationalen Schweigeminute, wollen nicht "Charlie" sein.
    Jetzt, im November, wird die Schweigeminute zwar nicht gestört, wieder liegen Blumenteppiche zum Gedenken an den Tatorten, wieder brennen Kerzen. Aber diesmal gibt es keine ausführliche Debatte über soziale Missstände in den Vorstädten mehr, kaum noch eine Diskussion über die Grenzen der Religion in der Französischen Republik. Das waren die Reaktionen im Frühjahr. Im Winter geht es um sicherheitspolitische Antworten.
    Das bringt dem Staatspräsidenten zunächst Popularität ein. Es dauert ein paar Wochen, bis die Debatte über Ausmaß und Nebenwirkungen der Notstandsgesetze beginnt, bis Präsident und Premier scharfer Kritik, nicht zuletzt des linken Parteiflügels, ausgesetzt sind. Denn mit einzelnen Punkten, wie der Aberkennung der Staatsbürgerschaft für verurteilte Terroristen, greifen Hollande und Valls in die Vorschlagskiste der Konservativen und der extremen Rechten.
    Was alle eint, sind Trikolore und Hymne, Patriotismus und Nationalgefühl. "Wir sind Frankreich" steht auf Zetteln, die an den Attentatsorten liegen. Das Land in Schockstarre kapselt sich ein, Europa scheint weiter weg denn je.
    Risse in der französischen Gesellschaft treten zutage
    Und die Risse in der französischen Gesellschaft treten nach diesem Schreckensjahr umso schmerzhafter zutage: Die meisten Täter sind junge Franzosen. Das Netz der Hintermänner und potenzieller Helfershelfer, die von Belgien und Syrien aus operieren: ebenfalls französisch. Wer also ist der Feind, den Premier und Präsident zum Schutz der verängstigten Gesellschaft, bekämpfen wollen?
    "Die Frage der Radikalisierung ist eine zentrale und zugleich komplizierte Frage."
    Xavier Crettiez ist Politologe an der Hochschule Sciences Po, Experte für politische Gewalt. Vor der Stiftung Jean-Jaurés in Paris sagt Crettiez, man müsse sich die Biografien der Täter ansehen:
    "Wie haben diese Leute Gewalt gelernt? Wie sind sie nach und nach in diese Gewalt gerutscht? Der Großteil dieser Menschen hat zu einem bestimmten Zeitpunkt jemanden getroffen, eine Person, die die Quelle für die kognitive Radikalisierung ist. Diese Bezugsperson überzeugt, dass es richtig sei, die Ungläubigen zu töten, und vor allem lehrt sie, wie man tötet."
    Und tatsächlich: In den Ermittlungsakten tauchen immer wieder die gleichen Namen auf. Die Schnittmengen in den Biografien der Täter, der Hintermänner, so weit bekannt, sind auffallend. Dieselben Gefängnisse, dieselben Netzwerke.
    Von den Gefängnissen als "Brutstätte für den Terrorismus" spricht auch der Politologe Gilles Kepel. In seinem im Dezember erschienen Buch über die "Genese des französischen Dschihad" analysiert Kepel die Jahre 2005 bis2015. Die Entwicklung der dschihadistischen Ideologie und Strategie auf der einen Seite. Die Ereignisse in Frankreich auf der anderen Seite: die Vorstadtunruhen zunächst 2005, später die Ermordung französischer Soldaten, jüdischer Lehrer und Kinder in Toulouse durch Mohammed Merah 2012, dann 2015 zwei schwere Attentate und mindestens sechs vereitelte Anschläge.
    Mehr als 1000 junge Franzosen haben sich Islamisten angeschlossen
    Kepel beschreibt, wie Jugendliche angeworben wurden, wie die Geheimdienste die Propagandamaschine im Internet zunächst unterschätzen, wie diese dritte Generation des Dschihad in Syrien, im Irak, im Jemen vorbereitet wurde und wird.
    "Um Attentate zu begehen und die europäischen Gesellschaften von innen zu zerstören."
    Mehr als 1000 junge Franzosen haben sich den radikalen Islamisten inzwischen angeschlossen, sagt die französische Regierung. Der Politologe Gilles Kepel beschreibt in seinem Buch, wie die Ideologie des sogenannten IS die Spaltung, den Bürgerkrieg mit ins Kalkül zieht.
    In einem Interview im Sender BfMTV skizziert er die französische Gesellschaft als eine, in der sich ein großer Teil der Menschen abgehängt fühlt, in der die etablierten Parteien als leere Hülsen, ohne Antworten, wahrgenommen werden.
    Die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen.
    Die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen. (picture allianc / dpa / Kristina Afanasyeva)
    Und er schlägt gedanklichen Bogen zum Front National: Natürlich, sagt Kepel, seien Zulauf für die Dschihadisten durch perspektivlose Jugendliche aus den prekären Einwanderer-Vorstädten und der Zulauf für den Front National durch einen Teil der Bevölkerung, der sich ausgegrenzt fühlt, nicht identisch, dennoch:
    "Im Falle der extremen Rechten haben Sie ein Phänomen, das sich davon nicht komplett unterscheidet, wenn es auch andere Personenkreise sind - immerhin fast acht Millionen Wähler bei den Regionalwahlen für den Front National."
    Marine le Pen provoziert
    Der Vergleich des Politologen provozierte eine militante Reaktion der Chefin des Front National. Marine le Pen, die 2017 Staatspräsidentin werden will, verbreitete unverschlüsselt via Twitter Bilder von enthaupteten Geiseln, Propagandamaterial der Islamisten, um – wie sie sich rechtfertigt – zu zeigen, wer die wahren Barbaren seien. Mit ihrer Twitter-Botschaft löst le Pen nicht nur in Frankreich Entsetzen aus. Die Justiz ermittelt. An der Popularität des Front National ändert das aber wenig.
    "Frankreich und die Franzosen sind nicht mehr in Sicherheit", sagt die FN-Chefin. Und: "Wir haben die Attentate vorhergesagt." Nach den Unruhen auf Korsika an den Weihnachtstagen erklärte die Parteispitze: Das Risiko bestehe, dass Franzosen zu Selbstjustiz griffen, denn der Staat schütze sie ja nicht mehr.
    Die einen schüren das Feuer, das in vielen Teilen Frankreichs bereits lodert. Die anderen, die Regierung, schickt schwerbewaffnete Soldaten auf die Wochenmärkte, vor die Kirchenportale, um die Bevölkerung zu beruhigen. Eine Bevölkerung, die zwischen trotziger Lebensfreude und dem Gefühl anhaltender Bedrohung schwankt.
    Die Stadt Paris setzte indes ein friedliches Zeichen und veranstaltete ein Konzert zu Ehren der vielen Helfer in den Notaufnahmen, bei Polizei und Feuerwehr, städtischer Reinigung:
    "Das ist kein Fest, es geht darum, zusammen zu stehen."
    Sagt Patrick Pelloux, der langjährige "Charlie Hebdo"-Kolumnist, der Notarzt, der in der Nacht des 13. November die Rettungsdienste aus allen Landesteilen in Paris koordiniert hatte. Die Opfer mit ihren kriegsähnlichen Verwundungen behandeln - das habe er nicht gekonnt, räumt Pelloux ein - zu frisch sei für ihn die Erinnerung an den 7. Januar gewesen, an die verletzten und ermordeten Freunde in den Redaktionsräumen von "Charlie Hebdo".
    Und wie viele Franzosen in diesen Tagen kleidet auch Pelloux seinen Schmerz in die Nationalfarben:
    "Dieses Konzert für die Helfer des 13. November ist ein Symbol. Die Polizei blau, das Krankenhaus weiß, oder die Feuerwehr von Paris rot. Diese Solidarität, dieses Miteinander ist wichtig."
    Bleu, blanc, rouge, die Farben der Trikolore - und immer wieder die Hymne, die Marseillaise, mit ihren Strophen aus Revolutionstagen, die von kämpferischem Selbstbewusstsein handeln.
    Front National freut sich über die Entwicklung
    Für den Front National freut sich Marine le Pen über diese Entwicklung. Wirtschaftskrise, Flüchtlingskrise, Sicherheitskrise, das Land sei geschwächt wie nie. Aber, sagt die Chefin des Front National, 2015 sei kein verlorenes Jahr gewesen: Immerhin seien die Grenzen in Europa wieder da. Hymne und Fahne seien rehabilitiert. Und damit sei die Nation zurück in den Herzen der Franzosen, freut sich die extreme Rechte. Und Marine le Pen glaubt fester denn je an ihren Wahlsieg 2017.
    Das Jahr 2016 beginnt für Frankreich indes erst einmal mit dem schmerzhaften Rückblick. Einweihung von Plaketten an den Januar-Tatorten überall in Paris. Zum Gedenken an die ermordeten Journalisten, die ermordeten Polizisten, die ermordeten Geiseln im Supermarkt für jüdische Lebensmittel.
    Und die Zeitung "Charlie Hebdo" liegt zum Jahrestag am Kiosk mit der Karikatur eines bärtigen, bewaffneten und blutbeschmierten Gottes und der Textzeile "Der Mörder ist immer noch auf der Flucht." Ein Satz, der auf Koran-Fanatiker und Scharfmacher anderer Religionen ziele, wie Redaktionsleiter "Riss" erklärt. Er hatte die Anschläge im Januar schwer verletzt überlebt. Islamische Verbände protestieren, sagten Trauerfeiern ab. Leser zeigen sich teils schockiert, teils aber auch verständnisvoll, Meinungsfreiheit sei das höhere Gut. Pattrick Pelloux für seinen Teil wird nicht müde, zu sagen, welche Persönlichkeiten, welch wunderbare Menschen da ermordet wurden.
    "Arbeiter, Väter, vor allem Menschen. Ohne Waffen, ohne Hasse, ohne Gewalt."