Dienstag, 19. März 2024

Archiv

Frankreich
Polizei verhindert Anschlag auf Kirchen

Die französischen Behörden haben nach eigenen Angaben einen Anschlag verhindert. Am Sonntag wurde demnach ein Mann festgenommen, der ein Attentat auf Kirchen geplant hat. In seiner Wohnung wurden Gegenstände gefunden, die diese Absicht belegen.

22.04.2015
    Ein französischer Polizist steht am 15.04.2015 neben einem Polizeiauto.
    Ein Informatikstudent aus Algerien soll nach Angaben des französischen Innenministeriums mindestens einen Anschlag auf eine Kirche geplant haben. (afp / Philippe Huguen)
    Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve sagte, der Anschlag auf "wahrscheinlich ein oder zwei Kirchen" habe unmittelbar bevorgestanden. Im Auto und in der Wohnung des Verdächtigen wurde demnach ein "Arsenal" von mehreren Kriegswaffen, Munition und Schutzwesten sichergestellt. Zudem seien Dokumente gefunden worden, die die Anschlägsplane "unmissverständlich" belegten und die Verweise auf die Terror-Organisationen Al-Kaida und "Islamischer Staat" enthielten. Der zuständige Staatsanwalt sagte, der Mann habe in Kontakt zu einer Person gestanden, die sich in Syrien befunden haben könnte.
    Laut Cazeneuve ist der Mann bereits am Sonntagmorgen festgenommen worden. Er wurde gestellt, weil er sich vermutlich aus Versehen selbst angeschossen und den Notarzt informiert hatte. Der Verdächtige befindet sich in Polizeigewahrsam, die Ermittlungen werden von der Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft geleitet.
    Verdächtiger wollte offenbar in den Dschihad ziehen
    Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen Informatikstudenten aus Algerien, der seit Jahren in Frankreich lebt. Er soll eine Ausreise zum Dschihad nach Syrien geplant haben. Zudem gehen die Behörden davon aus, dass er mit dem Mord an einer Frau zu tun hat, die am Sonntag tot in einem Auto im Pariser Vorort Villejuif gefunden worden war.
    Seit dem Anschlag auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" am 7. Januar herrscht in ganz Frankreich eine erhöhte Terror-Warnstufe. Im Großraum Paris gilt nach wie vor die höchste Warnstufe.
    (tj/stfr)