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Fußball-WM
Löw stellt vorläufigen WM-Kader vor

Ohne Torjäger Mario Gomez und Torwart René Adler, dafür mit sechs Neulingen: Bundestrainer Joachim Löw hat bei der Berufung seines vorläufigen Aufgebots für die WM in Brasilien für einige Überraschungen gesorgt. Sieben der 30 berufenen Spieler werden jedoch wieder gestrichen.

08.05.2014
    Bundestrainer Joachim Löw bei der Fußball-EM im ukrainischen Stadion Charkiw.
    Bundestrainer Joachim Löw bei der Fußball-EM im ukrainischen Stadion Charkiw. (dpa / Marcus Brandt)
    Bundestrainer Joachim Löw hat 30 Spieler aus 14 Vereinen in den vorläufigen Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft vom 12. Juni bis 13. Juli in Brasilien berufen. Die meisten Spieler stellen die beiden Pokalfinalisten Bayern München mit sieben und Borussia Dortmund mit sechs Akteuren, wie der Deutsche Fußball-Bund bekanntgab:
    Das ist der erweiterte WM-Kader - http://t.co/nqz3qiETzz pic.twitter.com/Mmy55BP5Me— DFB-Team (@DFB_Team) May 8, 2014
    Kleiner Fehler: In der Auflistung des DFB fehlt Matthias Ginter vom SC Freiburg.
    Bitteres Aus für Mario Gomez
    Den Verzicht auf Gomez begründete Löw mit dessen vielen Verletzungen in dieser Saison. "Er hat seit September nur 280 Minuten gespielt. Von daher war ich der Meinung, dass er nicht der Lage ist, unter diesen Bedingungen körperlich zu bestehen", sagte Löw. Die Karriere von Gomez in der Nationalmannschaft sei aber keinesfalls beendet. "Bis zuletzt habe ich daran geglaubt, rechtzeitig fit zu werden", wird Gomez auf seiner Facebookseite zitiert. "Aber leider haben mich die Verletzungen in diesem Fußballjahr immer wieder zu sehr zurückgeworfen und am Ende hat es nicht gereicht - die hässlichste Saison meiner Karriere endet mit einem weiteren Rückschlag."
    Anders sieht es für Sami Khedira aus. "Form und Fitness sind sehr zentrale Kriterien. Aber es gibt keine Regel ohne Ausnahme, diese Ausnahme haben wir gemacht bei Sami Khedira", sagte Löw. Der defensive Mittelfeldspieler von Real Madrid sei wegen seiner Persönlichkeit und Erfahrung unverzichtbar. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler von Real Madrid steht nach einem Kreuzbandriss erst seit kurzem wieder im Mannschaftstraining. Löw hofft aber darauf, dass Khedira bis zum ersten Spiel am 16. Juni in Salvador gegen Portugal zu alter Stärke findet. Gleiches gilt für Routinier Miroslav Klose, der ebenfalls lange Zeit ausgefallen war.
    Adler ebenfalls außen vor
    Zu den gestrichenen Akteuren zählen auch der Gladbacher Max Kruse, der Leverkusener Sidney Sam, Dortmunds Sven Bender und der Hamburger Heiko Westermann.
    Bei den Torhütern verzichtet Löw auf René Adler vom Hamburger SV. "Wir haben eine klare Nummer eins mit Manuel Neuer. Wir haben Roman Weidenfeller, der seit Jahren in der Champions League auf international hohem Niveau gespielt hat. Und in Ron-Robert Zieler einen Torhüter mit Perspektive", sagte Löw. Für die WM 2010 war Adler noch die Nummer eins gewesen - bis er sich vor dem Turnier verletzte und so unfreiwillig den Weg für Neuer freimachte.
    Sechs Neulinge dabei
    Erstmals überhaupt nominiert wurden der Dortmunder Außenverteidiger Erik Durm, die Schalker Mittelfeldspieler Max Meyer und Leon Goretzka sowie der Hoffenheimer Angreifer Kevin Volland.
    Ohne Länderspielerfahrung sind zudem der Augsburger Offensivspieler André Hahn und Verteidiger Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua.
    Von 30 auf 23 Spieler
    Schon nach dem Länderspiel gegen Polen am kommenden Sonntag in Hamburg will Löw entscheiden, welche "25 oder 26 Spieler" mit ins Trainingslager nach Südtirol reisen.
    Erst nach dem Trainingslager und dem vorletzten WM-Testspiel gegen Kamerun muss Löw am 2. Juni dem Weltverband FIFA seinen endgültigen 23-Mann-Kader melden.
    (sdö/nch/kis)