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Galaxienkollision und Insel für den Valentinstag
Himmlische Rose, irdisches Herz

Im Sternbild Andromeda begegnen sich derzeit zwei Spiralgalaxien. Die beiden Objekte in rund 300 Millionen Lichtjahren Entfernung verformen sich durch ihre Anziehungskräfte gegenseitig.

Von Dirk Lorenzen | 14.02.2020
Die Galaxien-Rose Arp 273 blüht 300 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Andromeda
Die Galaxien-Rose Arp 273 blüht 300 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Andromeda (NASA / ESA)
Arp 273, so der Name der kollidierenden Objekte, erscheint wie eine himmlische Rose: Die eine Galaxie bildet den etwas krummen Stiel, die andere eine wunderbare Blüte. Die verdrehten Spiralarme der Galaxie winden sich um das Zentrum wie große Blütenblätter.
Für die Valentinsrose sorgt also eine Beobachtung des Hubble-Weltraumteleskops. Das Herz liefert eine Aufnahme des Satelliten Sentinel-2. Er gehört zum Erdbeobachtungsprogramm Copernicus, das Europas Weltraumorganisation ESA gemeinsam mit der Europäischen Union betreibt.
Moorea ist eine Nachbar-Insel Tahitis in der Südsee. Das Eiland hat nur gut fünfzehn Kilometer Durchmesser und sieht ein wenig aus wie ein Herz.
Moorea, die Herz-Insel in der Südsee
Moorea, die Herz-Insel in der Südsee (ESA / Sentinel / Copernicus)
Es ist von dichter tropischer Vegetation überzogen. Bei wissenschaftlichen Aufnahmen der Erde in verschiedenen Wellenlängen wird das Chlorophyll der Pflanzen meist in einem satten Rot dargestellt.
Moorea erscheint für Sentinel-2 also wie ein tiefrotes Herz. Zudem ist die Insel von einem Korallengürtel umgeben, der auf den Multispektralbildern türkis eingefärbt ist. Um das irdische Valentinsherz windet sich ein bezaubernder Rand.
Ob mit Teleskop oder Satellit beobachtet, ob auf der Erde oder in den Tiefen des Alls: Die Natur sorgt immer wieder für überraschende Farben und Formen – und das nicht nur am Valentinstag.